WHO ruft wegen besorgniserregender Zahlen zu Kinderimpfungen auf: "Es ist die einzige Möglichkeit"

Impfungen wurden in letzter Zeit vornehmlich mit dem Coronavirus in Zusammenhang gebracht. Dabei gibt es auch andere Infektionen, die ernst zu nehmen sind, durch entsprechende Impfungen aber kontrolliert werden können.

Masern, WHO
© Yasser Chalid@Getty Images
Masern, WHO

Sorgte noch vor Kurzem die Krankheit X für Schlagzeilen, zeigt sich die WHO aktuell besorgt über einen dramatischen Anstieg an Masernerkrankungen.

Fallzahlen in Europa explodieren

Die Lage in Deutschland scheint bislang deutlich weniger angespannt zu sein als in Großbritannien oder Österreich, wo sich die Fälle an Masernerkrankungen in letzter Zeit wieder häufen. Wie einem Bericht des BR zu entnehmen ist, liegt "die Inzidenz der Masern in Deutschland seit 2020 unter der von der WHO geforderten Inzidenz von 1 Fall pro 1 Million Einwohner".

Die niedrigen Zahlen haben sicherlich auch damit zu tun, dass es für Kinder mittlerweile eine Masernimpfpflicht gibt. In den letzten Jahren lag die Anzahl an gemeldeten Erkrankungen im niedrigen zweistelligen Bereich.

Trotzdem ruft die WHO momentan zu Vorsicht auf. Laut der Sun soll die Anzahl an Erkrankungen zwischen 2022 und 2023 in Europa von 941 Fällen auf 42.200 Fälle angestiegen sein. Laut WHO sei dafür unter anderem auch eine gewisse Impfmüdigkeit verantwortlich. Auch das Reisen in betroffene Gebiete (besonders viele Fälle konnten im letzten Jahr u. a. im Vereinigten Königreich, in Rumänien, Usbekistan, Russland und der Türkei verzeichnet werden) trage zur Ausbreitung der Krankheit bei.

Der Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit nach ist eine Infektion mit Masern alles andere als harmlos:

Das Risiko, dass eine Masern-Infektion zu schwerwiegenden Komplikationen führt, ist bei Kindern unter fünf Jahren und bei Erwachsenen über 20 Jahren erhöht. Durch eine vorübergehende Immunschwäche kann es nach einer Masernerkrankung zu anderen Erkrankungen wie z.B. Durchfall, Mittelohrentzündung, Lungenentzündung und Gehirnentzündungen, kommen. Als Spätfolge kann außerdem die sogenannte subakut sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) auftreten, eine schwere und stets tödlich verlaufende Gehirnerkrankung.

Vorsorge besonders wichtig

Dr. Hans Kluge, der als WHO-Regionaldirektor für Europa tätig ist, weist einem Bericht des Guardian zufolge daraufhin, dass angesichts der steigenden Zahlen "eine Impfung die einzige Möglichkeit ist, Kinder vor dieser potenziell gefährlichen Krankheit zu schützen".

Eine Masernerkrankung kann sich mit folgenden Symptomen bemerkbar machen:

  • Husten
  • Schnupfen
  • Bindehautentzündung
  • hohes Fieber
  • Hautausschlag (beginnend im Gesicht)

Gewissheit kann aber nur eine Blutuntersuchung bringen, da die Masern starke Ähnlichkeit zu anderen Krankheiten aufweisen, die ähnliche Symptome hervorrufen.

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Verwendete Quellen:

BR: Masernfälle steigen weltweit: Wie sieht es in Deutschland aus?

Sun: 'CLOCK IS TICKING' - Nine children die of measles amid ‘alarming resurgence’ as cases surge 4,300% across Europe

Bundesministeriums für Gesundheit: Masern

Guardian: WHO issues measles warning as yearly cases in Europe rise more than 30-fold

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