Wegen Klimawandel: Riesenfische erobern den Gardasee – Angler sind besorgt

Über die Folgen des Klimawandels wird häufig gesprochen. Ein skurriles – und möglicherweise gefährliches – Beispiel sind ausgerechnet Fische in Gardasee und Co..

Immer mehr riesige Welse bevölkern europäische Gewässer. Angler sind besorgt: Die Fische stören das Ökosystem.
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Immer mehr riesige Welse bevölkern europäische Gewässer. Angler sind besorgt: Die Fische stören das Ökosystem.

Angler:innen in mehreren europäischen Ländern schlagen Alarm. Zuletzt einige deutsche und italienische Angler:innen, die am Gardasee unterwegs waren. Denn dort machten sie einen großen Fang – im wahrsten Sinne des Wortes – und sorgen sich deswegen um den See und die Umgebung.

Wegen Klimawandel: Welse in Europas Gewässern werden immer größer

Diese Nachricht aus Italien ist unterhaltsam und besorgniserregend zugleich. Erneut haben Angler nach einiger Kraftanstrengung einen knapp zwei Meter langen Wels aus dem Gardasee gefischt. Was auf Fotos und Videos ulkig aussieht, weil der Fisch größer ist als die Fischer, könnte aber zu einem ernsthaften Problem werden.

Durch den Klimawandel und das damit durchschnittlich wärmere Wasser können sich Welse – im Gegensatz zu anderen Fischen – deutlich vermehren. Und vor allem sie werden sie durch die veränderten Klimabedingungen auch immer größer. Ein Fang wie obven beschrieben ist also keine Seltenheit mehr – dafür aber eine potenzielle Gefahr!

Angler sind besorgt, weil dadurch andere Arten bedroht sind

Denn, so schreibt unter anderem der Deutsche Angelverband, die Welse sind Raubfische. Das bedeutet, dass sie andere Fische und kleine Unterwassertiere jagen. In einigen Berichten ist sogar zu lesen, dass der ein oder andere Monster-Wels auch schon kleine Vögel gefressen haben soll. Und die Jäger haben einen großen Appetit.

Angler:innen fürchten, dass die Überbevölkerung an Welsen, die noch dazu enorme Ausmaße annehmen – der Rekord lag 2024 bei 2,58 Metern Länge –, stören also das empfindliche Ökosystem europäischer Flüsse und Seen. Immerhin sind andere Tierarten, potenzielle Beutetiere, dadurch bedroht. Das wiederum kann sich über kurz oder lang auch auf das Leben an Land auswirken.

"Entnahmepflicht" als Gegenmaßnahme – zum Schutz der Ökosysteme

Deshalb haben Angelverbände in verschiedenen Ländern beschlossen, zu handeln. Während es normalerweise üblich ist, Fische nach dem Fang wieder ins Wasser zu lassen, wurde nun – unter anderem in Deutschland – eine sogenannte Entnahmepflicht ausgesprochen.

Das bedeutet, dass es in den jeweiligen Ländern und Gewässern Pflicht ist, einen gefangenen Wels aus dem Wasser zu nehmen, also "zu behalten". Er darf nicht wieder ins Wasser gelassen werden, sondern muss, beispielsweise, mit nach Hause genommen und verarbeitet werden.

Ob diese Maßnahmen bereits ausreichend sind oder schwerere Geschütze gegen die Monster-Fische aufgefahren werden müssen, um Seen, Flüsse und die Umwelt zu schützen, wird sich wohl in den kommenden Jahren zeigen.

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Verwendete Quellen:

BILD: Angler schlagen Alarm: Monster-Fische erobern den Gardasee

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DAFV: Deutscher Angelfischerverband e. V.

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