Von Mini-Orchidee bis Elefant: Der Erde könnte ein sechstes Massensterben bevorstehen

Besser gesagt: Der Prozess ist bereits in vollem Gange. Wissenschaftler:innen simulieren das Aussterben unserer Fauna und Flora - mit immer erschreckenderen Ergebnissen.

Das Massenaussterben der Biodiversität ist in vollem Gange. Klimaaktivist:innen protestieren: "Wir können es uns nicht leisten, zu warten"
© Mark Kerrison@Getty Images
Das Massenaussterben der Biodiversität ist in vollem Gange. Klimaaktivist:innen protestieren: "Wir können es uns nicht leisten, zu warten"

Verschiedene Computersimulationen ergeben, dass im worst-case scenario, also im schlimmsten Fall, der Verlust der Biodiversität bis zum Jahr 2050 um 10 Prozent und bis zum Jahr 2100 um 27 Prozent ansteigen könnte.

Dies ergibt eine Studie unter der Leitung von Giovanni Strona, Wissenschaftler der Europäischen Kommission, und Professor Corey Bradshaw von der Flinders University in Adelaide, Australien. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Science Advances veröffentlicht.

Über 42.000 Spezies bedroht

Vom 17. bis zum 19. Dezember fand die United Nations Biodiversity Conference (COP15) in Montreal, Kanada, statt. Regierungen der ganzen Welt nahmen an der Konferenz teil, um globale Handlungen zum Erhalt und Schutz der Natur bis 2030 zu definieren.

Denn das Artensterben schreitet rasant voran. Über 42.000 Spezies sind laut der International Union for Conservation of Nature red list vomAussterbenbedroht, wie die Dailymail schreibt. Bradshaw warnt:

Die heute geborenen Kinder, die ein Alter von 70 Jahren erreichen, werden das Verschwinden von buchstäblich tausenden von Pflanzen- und Tierarten erleben können, von winzigen Orchideen und Insekten bis hin zu ikonischen Tieren wie Elefanten und Koalas.

Co-Aussterben als neuer Faktor

Das übersteigt die bisher angenommen Zahlen. Denn vergangene Studien lassen die komplizierten Abhängigkeiten der Tier- und Pflanzenwelt meist außer Acht. Mithilfe eines Supercomputers simuliert das Forschungsteam 15.000 sogenannte Food Webs. Diese Netze basieren auf der Interkonnektivität allen Lebens einer "ökologisch plausiblen Erde", wie das Team von der Dailymail zitiert wird, um das Schicksal der Arten zu kalkulieren.

Das Fazit ist düster. Unterschiedliche Szenarien, genannt SSP2 bis SSP8, (SSP: Shared Socioeconomic Pathways) analysieren die Daten anhand unterschiedlicher Parameter wie Klimawandel oder Änderungen des Habitats.

Das Aussterben der gefährdetsten Arten könnte bis zum Ende des Jahrhunderts eine Rate von 184 Prozent erreichen.

Verwendete Quellen:

UN Environment Programme: UN Biodiversity Conference (COP 15)

Science Advances: Coextinctions dominate future vertebrate losses from climate and land use change

Dailymail: Earth could face a mass EXTINCTION by 2100: Supercomputer predicts more than a quarter of species will die by the end of the century

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