Das nächste Coronavirus kommt aus Katar: WM-Rückkehrende sind zu Vorsicht angehalten

Expert:innen warnen vor MERS-Virus. Vor allem Fußballfans sind nach ihrem Aufenthalt in Katar gefährdet - denn der Überträger ist ein Wüstentier.

Dromedare könne das MERS-Virus übertragen
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Dromedare könne das MERS-Virus übertragen

Rückkehrende aus Katar sind bei grippeähnlichen Symptomen zu Vorsicht angehalten. Der Grund der Erkrankung könnte ein Dromedarausritt sein, zu dem es einige Reisende vielleicht verführt hat.

Gefahr Zoonose

Von Zoonose wird gesprochen, wenn eine Krankheit vom Tier auf den Menschen übertragen wird, wie es auf der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen heißt. Zoonosen würden immer häufiger, da der Mensch stetig weiter in die Tierwelt vordringt.

Gepaart mit einer Fußball-WM in einem Land, das viele Wüstentiere beherbergt, wird schnell das Risiko eines weiteren Coronavirus erhöht: Das Middle East respiratory syndrome coronavirus - oder kurzMERS.

Laut der Dailymail warnen Expert:innen vor der auch Kamelgrippe genannte Erkrankung. Denn als Herd des MERS-Coronavirus gelten Dromedare, also einhöckige Kamele, so das Robert Koch Institut. Die Ansteckung erfolgt durch engen Kontakt mit den Tieren sowie durch den Konsum von unpasteurisierter Dromedarmilch. Auch Ansteckungen von Mensch zu Mensch sind möglich.

Vorsicht bei Symptomen

Rückkehrende aus Katar seien daher angewiesen, auf etwaige Symptome zu achten. Diese sind, ähnlich wie bei anderen Grippeinfektionen auch, Fieber, Atemprobleme, Durchfall oder Erbrechen.

Laut RKI beträgt die Inkubationszeit in der Regel ein bis zwei Wochen. Die Verläufe können unterschiedlich schwer sein:

Bei gesunden Menschen verläuft die Erkrankung in der Regel asymptomatisch oder mit milden grippeähnlichen Symptomen. Bei schweren Verläufen kann sich eine Pneumonie entwickeln, die in ein akutes Atemnotsyndrom übergehen kann.

Vor allem Menschen mit Vorerkrankungen seien gefährdet. Weltweit sind zwar bisher nur 2.400 Fälle laborlich bestätigt, hauptsächlich aus Saudi-Arabien, doch mehr als 30 Prozent endeten tödlich.

In Deutschland sind bisher drei Fälle aus den Jahren 2012, 2013 und 2015 bekannt, von denen nur eine Person überlebte.

Trotz der hohen Todesfallrate gibt es keine Reisebeschränkungen. Ansteckungen sind selten und können durch Distanz zu den Tieren, Händewaschen und den Verzicht von unvollständig erhitzten Kamelprodukten vermieden werden, so das RKI.

Verwendete Quellen:

zoonosen.net: Was sind Zoonosen?

Robert Koch Institut: Informationen des RKI zu MERS-Coronavirus

Dailymail: Experts warn of World Cup 'camel flu' - which kills up to a THIRD of everyone it strikes - as England fans make their way home from Qatar

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