Am Polarkreis: Putin-Kritiker Nawalny meldet sich aus Isolationshaft

Nachdem es zwischendurch lange still um ihn war, ist seit Weihnachten klar: Nawalny ist nicht tot, sondern wurde in ein anderes Straflager verlegt. Nun schildert er seinen neuen Alltag.

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Nachdem er ein Gift-Attentat überlebt hatte, wurde Putin-Kritiker Alexej Nawalny 2021 verhaftet und zu 19 Jahren Gefängnis verdonnert. Ende letzten Jahres war es plötzlich still um ihn – selbst sein Anwalt konnte keinen Kontakt aufnehmen. Seit Weihnachten ist klar: Nawalny lebt, er wurde in ein anderes Straflager gebracht.

Alexej Nawalny wurde in eine Mini-Zelle am Polarkreis gesperrt

Wie der Gefangene via X (ehemals Twitter) berichtet, muss er die meiste Zeit in Isolationshaft verbringen. Aktuell beispielsweise, weil er "gegen die Verhaltensregeln vor Ort verstoßen" haben soll. In mehreren Posts beschrieb er, was am Polarkreis vor sich geht:

Die Vorstellung, dass Putin damit zufrieden ist, dass er mich in eine Hütte im hohen Norden gesteckt hat und ich nicht mehr in SHIZO gefoltert werde, war nicht nur feige, sondern auch naiv. [...] Ich war gerade aus der Quarantäne gekommen, als es hieß, dass "der Verurteilte Nawalny sich weigerte, sich gemäß den Vorgaben zu verhalten, nicht auf die Erziehungsmaßnahmen reagierte und keine angemessenen Schlussfolgerungen für sich selbst zog". Ich bekam 7 Tage in einer SHIZO.

Düsterer Alltag: Spaziergang bei -32 Grad Celcius ist Tageshighlight

Wie er weiterhin beschreibt, ist der Alltag in der Isolationshaft die reinste Qual. Einziger Lichtblick sei der tägliche Spaziergang, der den Häftlingen gestattet wird – in einem kleinen "Hof". Eigentlich seien diese Spaziergänge zu Zeiten angedacht, zu denen das Wetter möglichst gut sei.

Doch weil Nawalny in Islationhaft ist, habe er nur die Option, morgens um halb sieben rauszugehen. Teilweise bei minus 32 Grad Celcuis! Doch er wolle jede Möglichkeit nutzen, aus der Zele zu kommen:

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Verwendete Quellen:

X: @nawalny

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