Vorwurf des Landesverrats: So geht es mit dem BND-Doppelagenten Carsten L. weiter

Im Dezember 2022 wird bekannt, dass ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendiensts (BND) geheime Informationen zur Lage in der Ukraine an Russland weitergegeben hat. Jetzt sitzt Carsten L. im Gefängnis, doch wie geht es mit dem Landesverräter weiter?

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Der BND selbst hat den Spion in den eigenen Reihen enttarnen können und es folgte seine Festnahme durch das Bundeskriminalamt. Jetzt sitzt Carsten L. unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Stadelheim in Untersuchungshaft.

Carsten L.

Der Doppelagent sitz in einem abgesperrten Bereich in der JVA und ist von anderen Mithäftlingen fast gänzlich isoliert. Er wartet auf die Anklage und den bevorstehenden Prozess. Der Vorwurf gegen ihn lautet auf Landesverrat.

Carsten L. war Mitarbeiter der "Technischen Aufklärung". Die BND-Abteilung, die mit streng geheimen Informationen arbeitet, ist für rund die Hälfte aller BND-Meldungen verantwortlich. Der Doppelagent saß also direkt an der Quelle und hat das ganze Jahr 2022 über Informationen nach Russland geliefert.

Auch andere Länder betroffen

Doch nicht nur, dass der Spion Staatsgeheimnisse zur Lage in der Ukraine an einen russischen Nachrichtendienst weitergegeben hat. Es wird vermutet, dass er auch über die Tätigkeiten befreundeter Geheimdienste Auskunft erteilt hat.

Der deutsche Geheimdienst ist international vernetzt und das könnte bedeuten, dass wegen Carsten L. auch Informationen über die Arbeit der Geheimdienste in den USA und in Großbritannien nach Russland gelangt sind.

Was dem Spion droht, sollte er wegen Landesverrats schuldig gesprochen werden, verraten wir euch im Video genauer.

Verwendete Quellen:

BILD: TOP SECRET! In diesem Knast sitzt Putin-Spion Carsten L.

SZ: Aktuelles Lexikon: Landesverrat

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