Gregor Gysi prägt Diskussion bei Markus Lanz: "Dann haben wir einen dritten Weltkrieg"

In einer hitzigen Debatte bei Markus Lanz sorgt Gregor Gysi mit seinen markanten Aussagen für kontroverse Reaktionen. Der erfahrene Politiker nimmt kein Blatt vor den Mund, als er sich zu Putin, dem Ukraine-Konflikt und den jüngsten Kommentaren des Papstes äußert.

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© Florian Gaertner@GettyImages
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Gregor Gysi ist eine bekannte Persönlichkeit in Deutschland. Er ist ein deutscher Politiker und ist lange Zeit im Bundestag aktiv gewesen. Es ist vor allem als Mitglied und späterer Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke bekannt.

Ein begabter Rhetoriker

Gregor Gysi hat als scharfzüngiger Redner und Jurist einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht und hat sich auch in der deutschen Medienlandschaft als Kommentator und Gast bei Talkshows etabliert. Er ist für seine rhetorische Begabung bekannt und hat sich zu verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Themen geäußert.

Gysi hat eine wichtige Rolle in der Aufarbeitung der DDR-Geschichte und in der deutschen Linken gespielt. Er hat sich auch für eine sozialere Politik und die Rechte der Arbeiter eingesetzt und ist eine kontroverse Figur, die sowohl Unterstützung als auch Kritik erfahren hat.

Gysi äußert sich bei Markus Lanz

In dieser Woche nun ist Gysi wieder einmal in der Sendung Markus Lanz zu Gast. Und auch dort weiß er wieder geschickt, mit seinen Worten auf sich aufmerksam zu machen. Jetzt sorgt er teilweise sogar für Entsetzen unter den Gästen der aktuellen Show, so der Express.

Zunächst geht es um das Thema Putin und die Wahl in Russland. Der Politiker nimmt natürlich kein Blatt vor den Mund als er sagt, dass man "das Ganze nicht anerkennen [müsse], was da gelaufen ist. Das ist ja in dem Sinne keine freie, unabhängige, gleichberechtigte Wahl.“

Und doch müsse man anerkennen, dass Putin nun mal "der erste Mann des Landes sei" und "stark autoritative Züge" habe. Auch wenn Lanz ihn dazu bringen wollte, den russischen Präsidenten einen Diktator zu nennen, ließ sich Gysi darauf nicht ein, so der Express weiter.

Zustimmung für den Papst

Die umstrittenen Worte des Papstes, die dieser vor kurzem geäußert hat, sind anschließend das Thema. Das katholische Oberhaupt hatte im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zum Hissen einer "weißen Fahne" aufgerufen. Viele hatten sich über diese Äußerung beschwert.

Anders Gregor Gysi, der sich den Aussagen des Papstes anschließt – und auch er sorgt damit für Verwunderung. Der Express zitiert den 76-Jährigen mit diesen Worten:

Der Papst hat völlig recht und dass Selenskyj ihn kritisiert, liegt nur daran, dass die NATO-Staaten diesen Krieg möglichst lange hinziehen wollen.

Hier widerspricht die ebenfalls anwesende Journalistin Sabine Fischer laut Express vehement. Sie finde diese Äußerung "sehr problematisch" und weiter sagt sie:

Ich finde, das ist wirklich eine nicht akzeptable Täter-Opfer-Umkehr. Weil Sie unterstellen mit diesem Zitat, dass es die NATO ist, die in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg führt.

Unterstützung bekommt Fischer von einem Kollegen: Journalist Florian Neuhann hakt hier nämlich ebenso ein und findet Gysis Worte alles andere als zustimmungswert. Im Gegenteil. Laut Express kann er diese Worte so nicht stehen lassen, er meint dazu:

Gysis Behauptung, dass die NATO-Staaten diesen Krieg möglichst lange hinziehen wollen, grenzt tatsächlich an übler Nachrede.

Die Diskussion geht munter weiter in dieser Richtung und mit weiterhin sehr gegensätzlichen Meinungen. Die Gruppe blieb uneins darüber, ob es zu Friedensgesprächen kommen solle und ob China als Vermittler eingebunden werden könne. Gysi warnte laut Express noch davor, NATO-Truppen in die Ukraine zu entsenden, denn "dann haben wir einen dritten Weltkrieg".

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Verwendete Quellen:

Express: „Dritten Weltkrieg“„Markus Lanz“: Gysi mit schockierender Aussage zur Nato – Journalistin entsetzt, was sie da hört
Focus: Gysi macht Westen massiven Vorwurf - Lanz-Runde fassungslos: „Grenzt an üble Nachrede“

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