"Gesundheit in Deutschland": Robert Koch-Institut verschickt Geld an deutsche Bürger

Das Robert Koch-Institut (RKI) ruft in einer Pressemitteilung zur Teilnahme an einer neuen Studienreihe auf. Um die Bürger:innen für die Studie zu gewinnen, bedient sich das Institut einer besonderen Methode.

Robert Koch-Institut, Umfrage, Studienreihe, Geld, Post
© Willie B. Thomas@Getty Images
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Das Robert Koch-Institut(RKI) führt immer wieder Studien durch, um wichtige Daten über die Gesundheit der Menschen in Deutschland zu erheben. So auch in einem aktuellen Fall, über den das Institut nun in einer Pressemitteilung informiert hat.

Aktuell werden 180.000 Menschen aus insgesamt 300 deutschen Städten und Gemeinden zu einer neuen Studienreihe des RKI eingeladen, welche den Titel "Gesundheit in Deutschland" trägt. Um die zufällig ausgewählten Bürger:innen zum Mitmachen zu animieren, wird allerdings zu einer etwas ungewöhnlichen Methode gegriffen: Jeder erhält einen Fünf-Euro-Schein - per Post.

Schnelle Antworten auf "gesundheitliche Fragestellungen"

"Wenn Sie eine Einladung bekommen, machen Sie mit" heißt es in der Pressemitteilung auf der offiziellen Seite des RKI. Wie des Weiteren die Berliner Zeitung sowie der Münchener Merkur berichten, enthalten die an die Bürger:innen versendeten Briefe neben dem Geld und Infomaterial zur Studie auch einen QR-Code, über den sich Interessierte registrieren und eine Online-Umfrage ausfüllen können. Für jene, die sich entscheiden, an der Studie teilzunehmen, gibt es noch einmal zehn Euro.

Bis Ende April hofft das Institut, welches zuletzt erneut anlässlich einer neuerlichen Grippewelle in Deutschland zum Impfen aufgerufen hat, auf diese Weise 30.000 Teilnehmer:innen dafür begeistern zu können, sich für die sogenannte Panel-Umfrage zu registrieren. Damit soll unter anderem ermittelt werden, sie sich die Gesundheit der deutschen Bürger:innen entwickelt und welche Vorsorgeuntersuchungen zum Beispiel wahrgenommen werden. Dadurch, dass die Teilnehmer:innen über einen längeren Zeitraum immer wieder befragt werden, hofft man, stets auf aktuelle Daten zugreifen zu können, was besonders für Krisen - wie die Corona-Pandemie - hilfreich sein könnte.

Kritik an Geldgeschenk des RKI

Die Methode des Robert Koch-Instituts - welches im vergangenen Jahr vor einer Übertragung von Hepatitis A durch kontaminiertes Tiefkühlobst gewarnt hat - ist in wissenschaftlichen Kreisen längst keine Seltenheit mehr - um die Menschen zum Mitmachen zu motivieren, nutzt man immer öfter finanzielle Anreize - sogenannte Incentives. Der eigentliche Grund dafür, dass die Aufforderung des RKI auch für Kritik sorgt, liegt darin, dass allem Anschein nach in Kauf genommen wird, dass die restlichen Eingeladenen, die das Angebot nicht annehmen, sozusagen Geld fürs Nichtstun erhalten. Und das ist keine Kleinigkeit - insgesamt werden bei der Aktion immerhin ganze 900.000 Euro ausgezahlt.

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler (BdSt), Reiner Holznagel, merkt zudem an, dass es sich bei dem Geld, welches das RKI auszahlt, um öffentliche Mittel handelt. "Offenbar geben hier alle Steuerzahler Geld für einen ausgesuchten Personenkreis aus", führt er an. Dafür sei eine detaillierte Erklärung notwendig, andernfalls drohen Konsequenzen.

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Verwendete Quellen:

Berliner Zeitung: "Geld per Post: RKI verschenkt fast eine Million Euro an Bürger"

Robert Koch Institut: "Wenn Sie eine Einladung bekommen, machen Sie mit – die Studienreihe 'Gesundheit in Deutschland' beginnt"

Münchener Merkur: "'Detaillierte Erklärungen fällig': Lauterbach-Ministerium verschenkt fast eine Million Euro – per Post"

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