Warum Kinder möglichst früh sicher schwimmen lernen sollten

Sommerzeit ist Badezeit. Wer mit den Kindern ans Meer oder einen See fährt, um sich bei den hohen Temperaturen abzukühlen, sollte nicht vergessen, dass das kühle Nass auch Gefahren für Kinder birgt. Das Ertrinken ist bei Kindern eine der häufigsten Todesursachen. Um Schwimmunfälle zu vermeiden, ist es besonders wichtig, Kinder frühzeitig mit dem Wasser vertraut zu machen und sicheres Schwimmen beizubringen.

Kinder sollten möglichst früh sicheres Schwimmen lernen
© Derek Thomson@Unspash
Kinder sollten möglichst früh sicheres Schwimmen lernen

Nicht nur das Baden im Seen oder Meer ist gefährlich

Laut der Stiftung Kindergesundheit ist das Ertrinken nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Unfallursache mit der Todesfolge bei Kindern bis 15 Jahren. Dabei stellt nicht nur das Baden in Seen und dem Meer eine Gefahr dar – auch die Badewanne oder das Planschbecken können gefährlich werden.

Grund hierfür ist der “Totstellreflex” bei Kindern unter drei Jahren, der dafür verantwortlich ist, dass der Kopf vor lauter Angst nicht aus dem Wasser gehoben werden kann und das Kind wie gelähmt ist, selbst wenn das Wasser nur 10 Zentimeter oder weniger tief ist, wie das Volksblatt beschreibt.

Daher ist es unglaublich wichtig, dass Eltern ihre Kinder frühzeitig fit für das Planschen und Baden im Wasser machen. Doch wann ist das richtige Alter, um Kindern das Schwimmen beizubringen?

Erster Schwimmkurs mit etwa fünf Jahren

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) empfiehlt Eltern, dass Kinder ab etwa fünf Jahren das Schwimmen erlernen sollten. Die motorische Entwicklung ist dann so weit, dass koordinierte Bewegungen im Wasser ausgeführt werden können.

Zudem sollten Kinder möglichst früh mit dem Wasser vertraut gemacht werden, also noch vor dem ersten Schwimmkurs. So können Eltern ihre Kinder vom Beckenrand im Schwimmbad springen oder sich auf dem Rücken treiben lassen. Beim spielerischen Üben lernen die Kleinen, sich im Wasser wohl zu fühlen.

Ein Schwimmkurs garantiert keine 100-prozentige Sicherheit

Holger Till, Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie, betont in einem Gespräch mit Der Standard, dass selbst dann, wenn Kinder einen Schwimmkurs absolviert haben, kein sicherer Schutz vor dem Ertrinken geboten ist. Denn Kinder, die das Schwimmen neu erlernt haben, haben noch keine Routine im Wasser und sind daher nicht sicher.

Insbesondere dann, wenn Kinder im Schwimmbad zu schwimmen gelernt haben und nun im Meer schwimmen sollen, besteht das Risiko einer ungewohnten Situation, die dazu führen kann, dass Kinder das Gelernte nicht anwenden können.

Daher ist es sehr wichtig, dass Eltern ihre Kinder im und am Wasser nie aus den Augen lassen. Besser noch ist es, wenn Kleinkinder nur in Begleitung Erwachsener und mit einer Schwimmhilfe ins Wasser gehen und größere Kinder stets zu zweit schwimmen.

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