Expertin erklärt: Deshalb sollten Eltern ihre Kinder an den Weihnachtsmann glauben lassen

Während eine große Mehrheit der Eltern ihren Kindern jedes Jahr die Legende vom Weihnachtsmann weitergibt, gibt es auch Eltern, die sich weigern, ihren Kindern etwas vorzulügen. Ohmymag Frankreich hat mit einer Psychologin darüber gesprochen.

"Den Weihnachtsmann gibt es": Expertin verrät psychologische Auswirkungen für Kinder
© Jose Luis Pelaez@Getty Images
"Den Weihnachtsmann gibt es": Expertin verrät psychologische Auswirkungen für Kinder

Unter den Kindern, die davon überzeugt sind, dass es den Weihnachtsmann wirklich gibt, befinden sich auch einige, die die Wahrheit bereits kennen. Ihre Eltern wollten ihnen nicht den Mythos beibringen, dass ein alter Mann in einem roten Anzug mit seinen Rentieren durch die Lüfte reitet. Aber ist es schlau, die Lüge aufzudecken?

Die nicht zu unterschätzenden Folgen für das Kind

Diese Eltern, die sich weigern, ihre Kinder an den Weihnachtsmann glauben zu lassen, haben verschiedene Beweggründe: Religion, Widerstand gegen den kommerziellen Aspekt der Feiertage, Umweltschutz oder einfach eine Abneigung gegen Weihnachten.

Laut der Psychologin Aline Nativel Id Hammou stellen sich immer mehr Eltern sogar Fragen darüber, was man sagen und was man nicht sagen sollte. Die klinische Psychologin kommt häufig mit Familien zusammen und wird am Ende des Jahres regelmäßig mit der Frage nach dem Weihnachtsmann konfrontiert. Sie sagt:

Wenn man sich dafür entscheidet, nicht in der Tradition zu sein, kann das Kind einen Unterschied und Unverständnis empfinden.

Das Fehlen der Magie

Kann das Kind unter dem Fehlen von dieser Magie leiden? Nicht wirklich, da es nicht daran glaubt. Allerdings kann der Schmerz reaktiv sein, wenn es mit anderen Kindern konfrontiert wird. "Es wird das Erstaunen der Kinder geben, das Erstaunen der Erwachsenen, und das Kind wird sehen, dass es anders ist", erklärt die Psychologin. "Dann wird es seinen Eltern davon erzählen und vielleicht wütend sein, dass es diesen Zauber am 25. Dezember nicht erleben darf".

Aline Nativel Id Hammou weist darauf hin, dass jeder Elternteil frei ist in der Rede, die er seinem Kind halten möchte. Aber wenn man ihm auf diese Weise den Mythos nimmt, kann das trotzdem Auswirkungen auf das Kind haben, "auf seine Persönlichkeit, seine Fähigkeit, mit anderen in Beziehung zu treten. Ist es das wirklich wert?".

Der verkleidete bärtige Mann

Manche Eltern argumentieren, dass sie ihre kleinen Kinder nicht anlügen wollen, wenn es um den alten Mann im roten Anzug geht. Laut der Psychologin gebe es auch oft Eltern, die sich fragen, bis zu welchem Alter ihre Kinder an den Weihnachtsmann glauben können.

Besonders im Alter von 6 bis 8 Jahren stellen Kinder in der Regel viele Fragen über den Weihnachtsmann und bemerken manchmal, dass die Geschenke von den Eltern versteckt werden. Ungefähr an jeder Ecke auf der Straße lauert zur Weihnachtszeit ein verkleideter bärtiger Mann. Wer würde sich da nicht wundern?

Was soll man als Elternteil sagen?

Hier empfiehlt die Expertin, die Magie von Weihnachten zu erklären und zu sagen: "Ja, den Weihnachtsmann gibt es nicht, aber es ist eine schöne Geschichte", sagt sie zum Beispiel. Weiterhin sagt sie:

Das Kind mag zwei/drei Tage schmollen, weil es belogen wurde, aber es wird sehen, dass seine Eltern nicht perfekt sind, und das ist wichtig.

Man sollte vor allem die Jüngsten die magische Lüge miterleben lassen, denn dann kann man sagen, "dass sie als Kinder an dem großen Abenteuer teilgenommen haben, und wenn sie älter werden, dass sie ein Recht darauf haben, die Wahrheit zu erfahren", so die Psychologin.

Sie schließt: "Die Eltern können auch hinzufügen, dass Weihnachten genauso schön sein wird, auch wenn es den Weihnachtsmann nicht gibt." Das können wir Erwachsene ja bezeugen.

Aus dem Französischen übersetzt von Ohmymag Frankreich

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