Mega-Shutdown in Deutschland: Merkel drängt auf Entscheidung

Angesichts der Virusmutationen und der noch immer steigenden Infektionszahlen ist aktuell keine Besserung der Lage in Sicht - im Gegenteil. Ein Entschluss über schärfere Maßnahmen soll schon kommende Woche fallen.

Angela Merkel
© Sean Gallup@Getty Images
Angela Merkel

Wir befinden uns in einem Dauer-Lockdown und es könnte noch schlimmer werden. Trotz Impfstoff steigen die Infektionszahlen weiter und nun bereiten auch die deutlich ansteckenderen Mutationen aus Großbritannien, Südafrika und Japan Sorgen. Zum Schutze vor dem Virus und um der Pandemie endlich Einhalt gebieten zu können, prüft Bundeskanzlerin Merkel nun mit den Länderchefs härtere Maßnahmen.

Neue Höchstwerte fordern schärfere Maßnahmen

Auch wenn viele gehofft hatten, mit dem Impfstoff käme die Normalität, ist die Lage in der Gesundheitskrise nach wie vor außer Kontrolle. Aktuell melden die Gesundheitsämter mit 25.164 Neuinfektionen und 1.200 Toten innerhalb von 24 Stunden einen neuen Höchstwert.

Eine Notsituation, die schnelles Handeln erfordert, da sind sich Bund und Länder einig: Um schärfere Maßnahmen kommen wir nicht herum. Nun soll beraten werden, wie diese aussehen könnten. Anstatt bis zum 25. Januar zu warten, will Angela Merkel die Entscheidung schon in der kommenden Woche treffen.

Grenzkontrollen und Einstellung des ÖPNV

Vor allem die aggressiven Mutationen bereiten aktuell große Sorgen und sollen mit verschärften Maßnahmen gestoppt werden. Dazu könnten erneute Grenzkontrollen in Betracht gezogen werden und die BILD berichtet sogar, der öffentliche Personennahverkehr solle eingestellt werden.

Diese Aussage dementiert Bundeskanzlerin Angela Merkel jedoch, so der Spiegel. Wichtiger sei es, den ÖPNV zu entlasten und zwar mithilfe einer Vorschrift zum Arbeiten im Homeoffice, um so die Kontakte weiter zu reduzieren.

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Homeoffice wird uns wohl noch länger erhalten bleiben... Elijah O'Donnell@Pexels

Merkel prüft kompletten Lockdown

Es gibt zahlreiche Vorschläge, die nun schon kommende Woche geprüft werden sollen. Und es steht auch noch immer die Überlegung eines kompletten Lockdowns im Raum.

So fordert auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, eine Verschärfung der Handlungsoptionen und der Vizevorsitzende der Unionsfraktion, Thorsten Frei, überlegt:

Wir sollten uns die Frage stellen, ob letztlich nicht ein kompletter Lockdown von zwei bis drei Wochen besser ist als eine endlose Hängepartie.

Zurzeit stehen weitere Vorschläge zu einem Shutdown bereit: Grenzkontrollen sollen vielleicht wiedereingeführt werden, eine FFP2-Masken-Verordnung kommen und Kontakte noch weiter beschränkt werden.

Fest steht, dass wir aktuell nicht gegen das Fortschreiten der Pandemie ankommen, was nicht zuletzt an der geringen Impfbereitschaft liegt und daran, dass die Menschen viel lockerer mit den Maßnahmen umgehen, als im Frühjahrs-Lockdown. Mehr dazu in unserem Video zu diesem Artikel.

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