Legasthenie (LRS): Definition, Test, Übungen, Symptome und Ursachen

Die Legasthenie ist eine Lese-Rechtschreib-Schwäche. Oft tritt sie zusammen mit einer Dysorthographie auf und betrifft vor allem Kinder. Sie kann allerdings bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben. Informationen zu dieser Krankheit finden Sie im nachfolgenden Artikel.

Legasthenie (LRS): Definition, Test, Übungen, Symptome und Ursachen
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Legasthenie (LRS): Definition, Test, Übungen, Symptome und Ursachen

Was ist Legasthenie? Definition und Häufigkeit der Lese-Rechtschreib-Schwäche

Die Legasthenie ist eine Schwäche beim Erlernen des Lesens. Sie gehört zu den spezifischen Lernschwächen, zusammen mit der Dyspraxie, der spezifischen Sprachentwicklungsstörung und Dyskalkulie. Sie tritt oft zusammen mit der Dysorthographie oder einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung auf.

Zwischen 8 und 10% der Kinder sind von Legasthenie betroffen. Sie tritt vor allem bei Jungen auf (3 Fälle von 4). Sie haben beim Lesenlernen mindestens 18 Monate Verspätung, leiden jedoch nicht an einer intellektuellen Beeinträchtigung oder einer Seh- oder Hörstörung.

Man unterscheidet zwischen drei Arten von Legasthenie (LRS). Die phonologische Legasthenie ist die häufigste Form (60% der Fälle). Sie macht sich durch Probleme dabei bemerkbar, einen Laut mit Buchstaben oder Silben in Verbindung zu bringen. Bei 10 bis 30% der Legastheniker liegt eine Legasthenie aufgrund von Schwierigkeiten, Worte visuell zu erkennen, vor. Die dritte zu verzeichnende Art von Legasthenie ist die gemischte Legasthenie. Es handelt sich um eine Kombination der zwei zuvor aufgeführten Arten.

Woran kann man Legasthenie erkennen? Symptome und Anzeichen der LRS

Mehrere Anzeichen erlauben die Feststellung einer Legasthenie im Kindesalter:

- Schwierigkeiten, flüssig und ohne Fehler zu lesen.

- Schwierigkeiten, bestimmte Wörter zu unterscheiden

- Schwierigkeiten, ein Wort in Silben zu unterteilen

- Rechtschreibprobleme

- Probleme beim Textverständnis

- Schwierigkeiten beim Schreiben

Diese Symptome haben in der Regel Auswirkungen auf die Leistungen in der Schule oder in der Ausbildung. Das Kind interessiert sich immer weniger für des Lernen, das Lesen und das Schreiben. Es zeigt Schwierigkeiten, sich zu organisieren, aufzuräumen und Dinge zu verstehen. Dies führt zu schlechten Schulergebnissen und einer Abkapselung des Kindes, das sich in Träumereien flüchtet.

Legasthenie: Ursachen und genetische Faktoren der Krankheit

Die Ursachen der Legasthenie (LRS) sind noch weitgehend unbekannt und es gibt mehrere wissenschaftliche Hypothesen über sie. Häufig werden vorhergehende Fälle in der Familie festgestellt, was auf einen genetischen Einfluss schließen lassen könnte, der jedoch noch nicht erwiesen ist. Phonologische oder visuelle Störungen werden ebenfalls häufig angeführt.

Wie wird die Diagnose einer Legasthenie (LRS) aufgestellt? Welche Tests gibt es?

Die Diagnose wird meist beim Lesenlernen gestellt. Je früher die Krankheit festgestellt wird, desto effizienter wird die Behandlung sein. Die Legasthenie kann durch einen Lehrer, die Familie oder einen Mediziner festgestellt werden. Man sollte jedoch nicht überreagieren, da manche Kinder einfach nur etwas langsamer beim Lernen sind.

Der am häufigsten verwendete Test unter den verschiedenen Lese- und Sprachtests ist der Legasthenie-Test. Es handelt sich um einen kurzen Text, der es erlaubt, den Grad der Störung anhand der Fehlerzahl und der Lesezeit des Kindes festzustellen.

Legasthenie: Arbeitsblätter, Übungen, Therapie und Förderung

Es gibt keine Medikamente, die eine Heilung der Krankheit ermöglichen würden. Die Behandlung der Legasthenie erfolgt durch eine Sprachtherapie. Diese umfasst verschiedene Übungen und vor allem Arbeitsblätter, die das Lesen erleichtern sollen. Wenn diese Therapie frühzeitig begonnen wird, kann sie es dem Kind ermöglichen, eine normale Schulzeit zu erleben. Je nach Art der Legasthenie können verschiedene Methoden genutzt werden.

Zwei der verschiedenen Techniken sind die Borel-Maisonny- oder die Chassigny-Methode. Eine psychologische Therapie wird ebenfalls empfohlen. Kinder mit Legasthenie sind zudem auf eine besondere Förderung angewiesen, um ihr Handicap möglichst schnell zu beheben.

Legasthenie bei Erwachsenen: Behandlung und Hilfe, was kann man tun?

Während die Legasthenie im Kindesalter gut behandelt wird, ist dies bei Erwachsenen nicht unbedingt der Fall. Dabei verschwindet die Legasthenie (LRS) nicht von selbst am Ende der Studienzeit und die Probleme, die sie mit sich bringt sind häufig hinderlich in der Arbeitswelt: Schwierigkeiten laut zu lesen, Notizen zu machen, manche Witze zu verstehen oder ohne Rechtschreibfehler zu schreiben. In der Regel ist dies von Scham und einem Selbstbewusstseinsverlust begleitet.

Es ist wichtig zu wissen, dass es nie zu spät ist, Legasthenie zu behandeln. Es werden Workshops angeboten, um die Störung zu entdramatisieren und ihre Konsequenzen zu reduzieren.

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