"400 Mal stärker als Cannabis": Als Zigarette getarnte Droge bringt immer mehr Jugendliche ins Krankenhaus

Sicherlich hat jeder Raucher schon einmal die Situation erlebt, dass er um eine Zigarette gefragt wird. Seltener ist jedoch, dass einem jemand eine freiwillig anbietet. Wenn dies jedoch passiert, sollte man stutzig werden und auf jeden Fall die Finger davon lassen.

Zigaretten von Fremden nicht rauchen
© PhotoAlto/Sigrid Olsson@Getty Images
Zigaretten von Fremden nicht rauchen

Im Loiretal in Frankreich wurden mehrere Jugendliche krank, nachdem sie eine von Fremden auf der Straße angebotene Zigarette angenommen hatten. Als Reaktion auf den Anstieg solcher Fälle hat die französische Polizei eine Meldung veröffentlicht, in der zu mehr Wachsamkeit aufgerufen wird.

Die Meldungen über solche Vorfälle haben im Sommer ein beunruhigendes Ausmaß angenommen. In dem französischen Städtchen Roanne wird ein 17-jähriger Junge krank und muss ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem er einige Mal an einer gefälschten Zigarette gezogen hat. Diese ist ihm von Fremden auf der Straße angeboten worden. Wie der Radiosender France Bleu Saint-Etienne Loire erklärt, ist dies insgesamt das sechste Opfer dieses Vorgehensweise. Die Behörden zeigen sich beunruhigt.

"Eine synthetische Droge, die 400 Mal stärker ist als Cannabis"

Die Folgen können katastrophal zeigen, wie bei einer 16-Jährigen, die nach einer Ecstasy-Pille völlig verändert ist. In Frankreich wurden zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren ohnmächtig, nachdem sie die gleiche Art von Zigarette angenommen hatten. Als sie aufwachen, sind ihre Handys weg. Kurze Zeit später erleben eine 18-Jährige und 20-Jähriger das gleiche Szenario. Im Krankenhaus fällt auf, dass sie alle ähnliche Symptome haben.

Die Wirkung dieser Substanz "deutet auf eine synthetische Droge hin, die 400 Mal stärker ist als Cannabis", sagt der stellvertretende Polizeichef der Region Roanne, Bruno Courleux, gegenüber France Bleu.

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Niemals Zigaretten von Fremden annehmen, vor allem dann nicht, wenn ihr nicht danach gefragt habt Getty Images

Ein Opfer isst sogar Kies

Die Folgen für die Opfer sind fatal. Die meisten von ihnen gingen von einem Zustand übermäßiger Erregung in sehr kurzer zu einem Zustand der Apathie über, erklärt Bruno Courleux. Eines der Opfer wird dabei beobachtet, wie es Kieselsteine essen will, ein anderes beim Angriff auf einen Feuerwehrmann.

Bisher können die Ermittler diese Droge nicht identifizieren, da sie nur ein kleines Stück Zigarette mit konventionellem Cannabis gefunden haben. Außerdem ist nicht geklärt, ob diese Droge nur in Frankreich oder auch in anderen Ländern bereits Einsatz gefunden hat.

Aber einige Zwischenfälle lassen darauf vermuten. Wie jener von zwei 18-Jährigen, die in einer Klinik landen, nachdem ihnen ein Fremder eine Zigarette angeboten hat, wie BILD bereits 2017 berichtet hat. Die französische Polizei ihrerseits ruft via Twitter zur Wachsamkeit auf und Staatsanwalt Abdelkrim Grini gibt folgende Warnung heraus:

Ich fordere alle Jugendlichen, die auf diese Weise angesprochen werden, dazu auf, die Zigarette abzulehnen und auf keinen Fall eine Zigarette mit Fremden zu teilen.
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