Covid-19: Immer mehr Pflegekräfte fallen durch starke Nebenwirkungen nach AstraZeneca-Impfung aus

In Frankreich wird seit dem 6. Februar Pflegepersonal mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpft. Seither klagen viele von ihnen über unerwünschte Nebenwirkungen, die sie am Arbeiten hindern.

AstraZeneca
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Zurzeit stehen uns unterschiedliche Impfstoffe zur Verfügung, wenn auch nicht ausreichend. Dabei stellt sich schnell die Frage: Welcher Impfstoff wirkt besser? Um die Pandemie zu bekämpfen sollte Corona-Impfung zumindest im Vordergrund stehen.

Doch zurzeit leiden in Frankreich viele Pflegekräfte an Nebenwirkungen: Starkes Fieber, Erschöpfungserscheinungen, Kopfschmerzen. Diese treten bei einer großen Anzahl an Personen im Pflegebereich nach der AstraZeneca-Impfung auf, die insbesondere für Personen unter 65 Jahren vorgesehen ist.

Starke Nebenwirkungen nach Impfung

Die französische Agentur für Arzneimittelsicherheit (ANSM) berichtet, dass seit dem 6. Februar bei "149 Pflegekräften, die mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpft wurden, 'grippeähnliche Symptome' aufgetreten sind".

Betroffen sind insbesondere Mitarbeiter des Gesundheitssektors von durchschnittlich 34 Jahren. Allerdings erklärt die ANSM auch, dass diese "unerwünschten Nebenwirkungen bekannt und aufgeführt sind".

Bisher haben Berichten der französischen Presse zufolge rund 10.000 Pflegekräfte in Frankreich die AstraZeneca-Impfung erhalten. Viele klagen zurzeit über Nebenwirkungen wie starkes Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen.

Diese Nebenwirkungen wurden in den 21 anderen Ländern, die diesen Impfstoff einsetzen, noch nicht gemeldet. Alain Fischer, Leiter des Orientierungsrates für Impfstrategie, erklärt gegenüber dem französischen Sender Franceinfo:

Es ist bekannt, dass in den 48 Stunden nach einer Impfung grippeähnliche Reaktionen auftreten können. Was ein wenig überrascht, ist, dass diese offensichtlich (...) etwas häufiger auftreten als erwartet.
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Die Nebenwirkungen des AstraZeneca-Impfstoffes treten in Frankreich häufiger auf als erwartet. Steven Cornfield@Unsplash

AstraZeneca – der dritte Impfstoff in Frankreich

Nach den Impfstoffen von BioNTech und Moderna zählt AstraZeneca zum nun dritten Impfstoff, der in Frankreich zugelassen wurde. Das Problem ist jedoch, dass nach der Verabreichung der ersten Dosis bei zahlreichen Pflegekräften starke Nebenwirkungen aufgetreten sind, die sie daran hindern, ihrer Arbeit nachzugehen.

Wie das französische Magazin La Dépêche berichtet, sprechen die Zahlen des Universitätsklinikums in Brest für sich: 20 Prozent der Pflegekräfte wurden krankgeschrieben, nachdem sie ihre erste AstraZeneca-Impfdosis erhalten haben.

Das Gleiche gilt auch für das Krankenhaus in Quimper. In der französischen Stadt Morlaix, in der Bretagne, hat man aus diesem Grund sogar aufgehört, den Impfstoff von AstraZeneca zu verimpfen.

AstraZeneca – Keine mRNA-Technologie

Im Gegensatz zu den Impfungen von BioNTech und Moderna handelt es sich bei dem AstraZeneca-Impfstoff nicht um einen mRNA-Impfstoff, weswegen er sich einfacher transportieren und lagern lässt, wie Le Monde erklärt:

Der AstraZeneca-Impfstoff wird mithilfe eines Adenovirus hergestellt. Die Verabreichung erfolgt in zwei Dosen und der Transport sowie die Lagerung sind - einfach im Kühlschrank - deutlich unkomplizierter als bei den beiden anderen.

Deutsche Experten, darunter auch Virologe Christian Drosten, betont, wie wichtig es ist, Vertrauen in die vorhandenen Impfstoffe zu haben. So wäre es besser mit AstraZeneca zu impfen als gar nicht, so zitiert ihn die Ärztezeitung folgendermaßen:

Wenn ich vor der Wahl stünde, würde ich mich gegen die Astra-Vakzine alles andere als wehren. Beim schweren Verlauf sind alle Vakzine überraschend gut.
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