Ein Löwe revolutioniert die Wissenschaft: Vom Sorgenkind zum Anführer

Die Wissenschaft deckt immer wieder neue Phänomene der Natur auf. Das müssen auch die Mitarbeiter:innen einer Löwenaufzuchtstation in Afrika erfahren, als sie einen eigentlich gar nicht wildnistauglichen Löwen in die Freiheit entlassen. Sechs Monate später staunen die Forscher:innen nicht schlecht.

Vom Sorgenkind zum Anführer: Ein Löwe revolutioniert die Wissenschaft
© Alexas Fotos@Pexels
Vom Sorgenkind zum Anführer: Ein Löwe revolutioniert die Wissenschaft

In Afrika arbeiten Löwenaufzuchtstationen seit mehreren Jahren mit verwaisten Löwen und bereiten sie auf ihre Wiedereingliederung in die Wildnis vor. Bis zur Auswilderung müssen die heranwachsenden Löwen so einiges lernen. Dinge, die ihnen normalerweise ihre Rudelmitglieder beibringen, lernen sie in den Aufzuchtstationen mittels sogenannter Förderprogramme.

Eines dieser Programme soll ausgewählte Löwen speziell auf die Aufgaben eines Rudelanführers vorbereiten. Wie msn berichtet, fallen unter die Qualitäten, die ein solcher Löwe vorzuweisen hat, insgesamt 23 Charaktermerkmale - unter anderem Mut, Souveränität und Entschlossenheit. Auch sollte er beispielsweise Rivalenkämpfe und Hungersnöte durchlebt haben.

Schlechte Bewertung

Ein solches Förderprogramm soll auch der Löwe Mephisto in der Aufzuchtstation von Biologe Jake Brugge und seinem Team durchlaufen. Allerdings erweist sich Mephisto laut Angaben von msn so gar nicht als wildnistauglich: Von den Tests, denen er sich stellen muss, besteht er keinen Einzigen - sein Lernvermögen wird mit nahezu 0 Prozent bewertet.

Auch alle anderen der 23 erforderlichen Charaktermerkmale scheinen bei Mephisto nicht vorhanden zu sein. Auf wichtige simulierte Angriffe reagiert er nicht - er verschläft sie schlicht. Vor ihm ist das noch keinem anderen Löwen in der Geschichte des Förderprogramms gelungen, wie msn weiterberichtet.

Unerwarteter Aufstieg

Aber auch, wenn alles dagegen spricht, Mephisto auszuwildern, entscheidet sich Biologe Jake Brugge dennoch dafür. Er habe da so ein Gefühl gehabt, berichtet er laut msn. Als er und sein Team sechs Monate später die Auswertungen der Aktivitäten aller Löwenrudel aus der Gegend bekommen, staunen die Forscher:innen nicht schlecht: Eines der Rudel sticht besonders hervor.

Wie sich herausstellt ist es das einzige Rudel, welches einen neuen Anführer bekommen hat: Mephisto. Unter seiner Führung ist es dem Rudel gelungen, sein Revier ohne Konflikte zu halten. Wie der Löwe es fertiggebracht hat, trotz seiner von den Menschen festgestellten Mängel zum Anführer aufzusteigen, ist nicht klar.

Neues Programm

Für Brugge zeigt der Fall jedoch deutlich: Es seien nicht bloß die von Menschen festgesetzten Eigenschaften, die einen guten Anführer ausmachen. Mut bedeute nicht zwingend, draufgängerisch zu sein. Ebenso wenig zeichne sich Entschlossenheit durch Sturheit aus. Oft könne ein Wechsel des Blickwinkels den Unterschied machen.

In jedem Fall hat der Löwe Mephisto den Wissenschaftler:innen einen neuen Denkanstoß gegeben, was zu einigen Veränderungen geführt hat: Viele der Förderungsprogramme in den Löwenaufzuchtstationen überarbeiten laut msn derzeit ihr Programm.

Verwendete Quelle:

msn: "Unfassbar: DIESER Löwe stellte die Wissenschaft auf den Kopf"

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