Was haben die Nazis mit Fanta zu tun?

Die Geschichte von Coca Cola in Deutschland beginnt kurz vor der Machtergreifung der Nazis. Mitten im Zweiten Weltkrieg betritt dann Fanta die Bühne.

Fanta stammt ursprünglich aus der Nazi-Zeit
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Fanta stammt ursprünglich aus der Nazi-Zeit

Fanta ist aus der Welt der bunten Softdrinks nicht mehr wegzudenken. Seinen Ursprung hat das Getränk im nationalsozialistischen Deutschland – als Alternative zur Cola, dessen Produktion im Krieg zusammenbricht.

Der Siegeszug von Coca Cola

Im Jahr 1929 siedelt sich das Unternehmen Coca Cola in Deutschland an. Ab 1933 beginnt der große Siegeszug von Coca Cola. Also unter der Herrschaft der Nazis.

Tatsächlich entstehen 50 Produktionsstätten. Der sagenumwobene Cola-Sirup kommt aus den USA und wird in Deutschland als Coca Cola veredelt und abgefüllt. Für das amerikanische Unternehmen könnte es bis hierhin nicht besser laufen.

Der Krieg lässt den Cola-Sirup versiegen

1936 wird Coca Cola sogar zu einem Sponsor der Olympischen Spiele in Berlin. So ziemlich überall hängt Cola-Werbung. Doch dann kommt der Krieg. Ab 1939 wird der Handel schwierig. Der Sirup, den es für Coca Cola braucht, wird knapp.

Schlimmer noch: Als die USA 1941 gegen Deutschland in den Krieg ziehen, stellen sie den Handel mit dem Feind komplett ein. 1942 sind die Vorräte aufgebraucht und den Fabriken droht das Aus.

Fanta als Alternative zur Cola

Der damalige Chef der Coca Cola GmbH, Max Keith, sucht nach Alternativen. Sein Chefchemiker entwickelt ein Getränk, das auf Molke und Apfelfruchtfleisch basiert. Die Fanta ist geboren.

Allzu viel mit der heutigen Fanta hat der Mix nicht zu tun, aber das neue Getränk wird ein voller Erfolg. 1943 werden in Deutschland 3 Millionen Fanta-Kisten verkauft.

Der Name Fanta war übrigens schnell gefunden. Fanta ist die Kurzform von “fantastisch” oder “Fantasie”, je nachdem, welcher Version ihr glaubt.

Nähe zum Nazi-Regime

Problematisch in der Geschichte von Fanta und der Coca Cola GmbH ist die Nähe zu den Nazis. Max Keith, der deutsche Cola-Chef, ist zwar kein NSDAP-Mitglied, aber er ist ein Anhänger von Adolf Hitler.

Mit ihm sucht die Coca Cola GmbH von Anfang an die Nähe zum Regime. So hängt die Flagge von Coca Cola bei den Olympischen Spielen teils direkt neben dem Hakenkreuz.

Coca Cola wird in Nazi-Deutschland sogar als eine Art nationalsozialistisches Getränk vermarktet. Manche Werbebilder für Coca Cola integrieren einfach mal direkt das Hakenkreuz oder das Konterfei von Adolf Hitler.

Da verwundert es nicht unbedingt, dass Max Keith der Wehrmacht auf ihren Eroberungszügen folgt und die Geschäftsführung von Coca Cola im 2. Weltkrieg auch in anderen europäischen Ländern übernimmt: In den Niederlanden, Frankreich, Italien.

Neuauflage von Fanta nach dem Krieg

Nach dem Krieg hat sich Fanta übrigens erst einmal ausgebraut. Bis sich Pepsi 1955 zum ewigen Rivalen von Coca Cola aufschwingt. Coca Cola reagiert und legt Fanta neu auf. 1960 wird Fanta dann zur eingetragenen Marke in den USA.

Und seitdem ist Fanta als kleine Schwester der großen Cola nicht mehr wegzudenken. Und das übrigens nicht nur im klassischen Orange, sondern auch in gelb, grün, lila oder durchsichtig.

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