Revolution der Hosentaschen: Darum hatte Frauenkleidung früher keine Taschen

Ist dir aufgefallen, wie wenig Taschen die Kleidungsstücke der Frauen haben? Der Grund geht aus einem bestimmten Ereignis in der Geschichte der Frauenrechte zurück.

Der wahre Grund, warum Frauenkleidung früher keine Taschen hatte
© Laurie-Anne Dubuc / EyeEm@Getty Images
Der wahre Grund, warum Frauenkleidung früher keine Taschen hatte

In der Vergangenheit müssen Frauen für ihre Rechte kämpfen, sich gegen Sexismus einsetzen und gar dafür, was sie tragen dürfen. Ob ihre Kleidung Taschen hat, gehört ebenso zu einer Art Revolution. Was in der Vergangenheit völlig fehlt, ist auch heute noch ein großes Thema in der Branche der Damenmode.

Taschen-Mangel

Im Mittelalter haben die Menschen keine Taschen an ihrer Kleidung und tragen stattdessen kleine Beutel mit sich herum, so Raven Fox Capes. Doch im 17. Jahrhundert kommt jemand auf die Idee, diese kleinen Säckchen direkt in die Kleidung zu nähen, um die Wertsachen nah am Körper zu halten.

Die Geburtsstunde der Tasche

Aber der Nachteil ist, dass Frauen im Gegensatz zu Männern damals immer noch darauf angewiesen sind, separate Taschen zu haben, die unter ihren Unterröcken sitzen. Das kleine Täschchen wird um die Taille gebunden, zwischen Unterrock und Petticoat. Man muss sich also damals in der Öffentlichkeit ausziehen, um an seine Sachen zu gelangen, was natürlich nicht nur unfair, sondern auch unpraktisch ist!

Als könne es nicht schlimmer für die Taschensituation werden, kommt Ende des 18. Jahrhunderts die figurbetonte Mode, die keine Taschen mehr unter dem Rock zulässt. Die Frauen tragen kleine Ziertaschen um ihre Hüfte, in die kaum etwas hineinpasste, berichtet Raven Fox Capes.

Kein Grund zur Tasche

Wofür ist die Tasche in der Zeit der Taschenevolution überhaupt nötig, wenn sowieso die Ehemänner der Frauen das Geld bei sich tragen? Im 20. Jahrhundert ändert sich jedoch Grundlegendes und Anleitungen zum Einnähen von Taschen in Röcke werden unter den Frauen immer beliebter. Mrs Daffodil Digresses berichtet, dass der neu erfundene sogenannte Suffragetten-Anzug von 1910 für die Frau gleich ganz viele Taschen hat!

Hosentasche im Laufe der Zeit

Leider ist dies nicht das Ende der Taschensaga, denn die Nachkriegswelle der beiden Weltkriege macht Frauenkleidung immer enger und die Tasche wird wieder zu einem Männerobjekt. Die Skinny Jeans erobert den Markt gegen Ende der 2000er, erzählt History of Jeans. Zu dieser Zeit erkennen die Designer:innen, dass es an der Zeit ist, so etwas wie Handtaschen ins Geschäft zu bringen. Hosentaschen seien also keine Notwendigkeit mehr, so Medium.

Die Vordertaschen von Frauenjeans sind laut einer Studie aus dem Jahr 2018 von der amerikanischen Internetseite Pudding 48 % sogar kürzer als die von Männern und nur 10 % von den Hosentaschen der Frauen bieten Platz für eine ganze Hand, während es bei Männern ganze 100 % sind! Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich die Hosentasche für Frauen noch revolutionieren wird.

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