Rätselhaftes Massensterben: Tausende tote Tiere an russischen Stränden

Seit Tagen werden an den Stränden einer abgelegenen Region Russlands Tierkadaver angespült. Greenpeace ist angesichts dieser Umweltkatastrophe außer sich!

Rätselhaftes Massensterben: Tausende tote Tiere an russischen Stränden
© Christopher Seufert / EyeEm@Getty Images
Rätselhaftes Massensterben: Tausende tote Tiere an russischen Stränden

Verstörende Bilder erreichen uns aus Russland. Seit mehreren Tagen werden an den Stränden der russischen Halbinsel Kamtschatka Tausende tote Meerestiere angespült. Darunter Robben, Tintenfische, Seeigel – sie alle sind auf mysteriöse Weise gestorben. Eine mehr als besorgniserregende Situation, die laut Greenpeace nur einer "Umweltkatastrophe" zuzuschreiben sei.

Abnormale Verschmutzungswerte

Am 3. Oktober erklärt Greenpeace über Twitter: "In Kamtschatka ereignet sich eine Umweltkatastrophe". Vor allem der Strand von Chalaktyrskij, der bei Surfern sehr beliebt ist, aber auch die Awatscha-Bucht sollen betroffen sein. Die Umweltorganisation berichtet, dass man dort kürzlich im Wasser viermal mehr Mineralölerzeugnisse und 2,5-mal mehr Phenol nachgewiesen hat als eigentlich erlaubt ist.

Anton Morozow, Leiter einer der größten Surfschulen vor Ort, postet auf Instagram mehrere Bilder von den apokalyptischen Szenen, die sich aktuell auf der Halbinsel abspielen. In unserem Video könnt ihr euch selbst davon einen Eindruck verschaffen - aber Vorsicht, die Bilder sind wirklich nichts für Zartbesaitete.

Symptome einer Vergiftung?

"Alle stellten nach dem Surfen merkwürdige Symptome fest", berichtet Anton Morozow und das schon seit drei Wochen, wie er hinzufügt. Vieler Surfer klagen über Schmerzen in den Augen sowie im Hals und müssen sich übergeben. Es besteht kaum Zweifel daran, dass sie sich am Meerwasser vergiftet haben, denn seit einiger Zeit riecht und schmeckt es zudem merkwürdig.

"Viele haben schnell das Meer verlassen. Die Symptome treten auch auf, wenn die Augen nicht mit dem Wasser in Kontakt kommen“, fügt Morozow hinzu und erklärt, dass er glaubt, dass das Gift seit etwa einem Monat von einem nahegelegenen Fluss ins Meer geleitet wird. "Wenn die Verantwortlichen mutiger gewesen wären, ihren Fehler zugegeben und Rettungsmaßnahmen eingeleitet hätten, hätte das Ausmaß eingedämmt werden können."

Die Behörden schauen weg

Während Greenpeace "sofortige Nachforschungen zur Ursache der Verschmutzung, eine Einschätzung des Ausmaßes und eine dringende Beseitigung der Folgen" fordert, ignorieren die lokalen Behörden das Problem. Ihnen zufolge wurde in letzter Zeit kein ungewöhnlicher Vorfall festgestellt. Infolge des Aufruhrs um die verstörenden Bilder von Greenpeace posten die Behörden auf Instagram sogar Bilder von paradiesischen Stränden und schreiben dazu:

Die Wasserfarbe ist normal, die Luft riecht normal, der Strand ist makellos.

Dennoch wird sich der Verantwortliche in Kamtschatka, Wladimir Solodow, Mitte Oktober zum Ort des Grauens begeben und hat bereits angekündigt, dass Proben des Wassers, die nach Moskau geschickt wurden, nun analysiert werden sollen. Auch der russische Untersuchungsausschuss will sich der Sache nun annehmen. Bleibt abzuwarten, was bei den Untersuchungen herauskommt.

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