Nikotin dringt bis in die Neuronen vor: So verändert es unser Gehirn!

Wie sieht es eigentlich in unserem Gehirn aus, wenn wir rauchen? Eine Studie zeigt jetzt in Bildern den Befall einer Nervenzelle durch ein Nikotin-Molekül. Dies lässt uns mehr über die Mechanismen von Sucht und Abhängigkeit erfahren.

Nikotin dringt bis in die Neuronen vor: So verändert es unser Gehirn
© Free-Photos@Pixabay
Nikotin dringt bis in die Neuronen vor: So verändert es unser Gehirn

Wenn Nikotin in den Körper gelangt, macht es nicht einfach an der Oberfläche der Zellen halt. Tatsächlich zeigt nun eine neue Studie in Bildern, wie das Molekül bis in den Zellkern vordringt und die Zelle von innen heraus beeinträchtigt. Diese Studie ermöglicht es, die Reise des Nikotins durch den Körper zu verfolgen und wir erfahren mehr über die Sucht, die dadurch entsteht.

Eine fluoreszierende Falle

Nikotinrezeptoren (nAChR) werden von den Zellen im sogenannten endoplasmatischen Retikulum produziert. Sobald das Nikotin über die Inhalation des Zigarettenrauches oder auf anderem Weg in den Blutkreislauf gelangt, wandert es bis ins Gehirn, wo es sich an die Rezeptoren auf der Oberfläche der Nervenzellen setzt. Dies wiederum bewirkt die Freisetzung chemischer Verbindungen, die Gefühle des Glücks und der Belohnung hervorrufen.

Was jedoch passiert, wenn das Nikotin einmal ins Innere einer Zelle gelangt, galt lange Zeit als unklar. Nun entwickelte ein Forscherteam kürzlich einen sehr beeindruckenden Biosensor. Dieser kann sich öffnen und wieder schließen und ist somit in der Lage, Nikotin-Moleküle aufzunehmen. Sobald dies geschieht, wird ein fluoreszierendes Protein aktiviert.

Je mehr man raucht, desto süchtiger wird man

Die Ergebnisse zeigen, dass sobald das Nikotin eine Zelle erreicht hat, es nur wenige Sekunden dauert, bis es ins Innere des endoplasmatischen Retikulums vorgedrungen ist und die Einsetzung weiterer Nikotinrezeptoren in die Neuronenoberfläche anregen kann.

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Die Sucht erhöht sich, je mehr man raucht. Gerd Altmann / Pixabay

Die Nervenzelle wird Nikotin gegenüber folglich immer empfänglicher: Je mehr eine Person raucht, desto schneller empfindet sie das Belohnungsgefühl, was wiederum zur Verstärkung der Sucht beiträgt. Auch wenn es genügend Tipps gibt, mit dem Rauchen aufzuhören, ist dies schwieriger als gesagt. Doch für manche funktioniert Sport ganz gut.

Nachdem diese erste Studie an isolierten Zellen im Labor durchgeführt wurde, möchte das Forschungsteam den Versuch nun an lebenden Mäusen durchführen, um herauszufinden, ob sich die intrazelluläre Wirkung von Nikotin dort ähnlich verhält. Darüber hinaus wird dieser neue Biosensor auch eine große Bedeutung für die Untersuchung der Wirkmechanismen anderer Drogen sowie Medikamente haben.

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