"Zeit unendlich vieler Kriege": Olaf Scholz äußert sich zum Ukraine-Krieg

Bei "Maybrit Illner" äußert sich Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag im ZDF zum Krieg in der Ukraine und warnt davor, den Blick in die Vergangenheit und auf die Geschichte zu richten, da dies zu "unendlich vielen Kriegen" führen würde.

Olaf Scholz
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Putins Einmarsch in die Ukraine findet unter dem Verweis auf die Geschichte statt. Diesen müsse der Westen vehement zurückweisen, findet Bundeskanzler Scholz, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.

Russland muss territoriale Integrität akzeptieren

Im ZDF sagt der Bundeskanzler:

Wenn wir jetzt alle anfangen in Europa in den Geschichtsbüchern zu blättern und uns anschauen, wo früher einmal Grenzen waren, dann gibt es eine Zeit unendlich vieler Kriege. Es darf nicht sein.

Es sei unumgänglich, dass Russland wieder dahin zurückkommt, die territoriale Integrität und die Souveränität anderer Staaten nicht mehr infrage zu stellen.

Deutschlands Position

Den Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine bezeichnet Scholz als "Zeitwende". Es sei für Deutschland notwendig geworden, von der bisherigen Maxime, angeblich keine Waffen in Konfliktgebiete zu schicken, abzusehen. Der Krieg sei nicht mehr zu verhindern.

Außer der Lieferung von Waffen sei es wichtig, weiterhin einen Kurs von Sanktionen und Diplomatie zu fahren. Aber auch nur so weit, dass die deutsche Wirtschaft nicht darunter leidet, denn ein Embargo auf russisches Öl und Gas lehnt Scholz ab - obwohl Studien zeigen, dass Deutschland davon gar nicht so hart betroffen wäre. Auch in Bezug auf Nord Stream 2 wollte der Kanzler keinen Fehler einräumen.

Wie es laut Olaf Scholz jetzt weitergehen muss, verraten wir euch im Video.

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