"Tomatengrippe": Forschende warnen vor neuer Variante der Hand-Mund-Fußkrankheit

Nach der Entdeckung eines Virus, mit dem sich in Indien bisher mehr als 80 Kinder infiziert haben, wächst bei indischen Ärzt:innen die Besorgnis.

Die Tomatengruppe beunruhigt auch Eltern
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Die Tomatengruppe beunruhigt auch Eltern

Vorläufige Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich um eine Variante der Hand-Fuß-Mundkrankheit handeln könnte. Wie gefährlich kann diese für Kinder und Erwachsene sein?

Wie neu ist das Virus?

Ärzt:innen im Land entdecken das als "Tomatengrippe/-fieber" bezeichnete Virus erstmals im Mai im Bundesstaat Kerala. Laut DailyMail wird derzeit untersucht, ob es sich um die Nachwirkungen einer durch Mücken übertragenen Infektion handelt.

Medizinische Expert:innen schließen jedoch nicht aus, dass es sich um einen völlig neuen Erreger handelt. Die lokale Nachrichtenagentur Hindustan Times zitiert Dr. Dhiren Gupta, den leitenden Oberarzt des Sir Gangaram-Krankenhauses mit folgenden Worten:

Die Bevölkerung erholt sich gerade von Covid und ist daher sehr sensibel und empfänglich für neue endemische Krankheiten. Diese Art von Nachrichten löst zudem Panik aus. Es ist wichtig, die Fakten über diese Krankheit zu prüfen.

Die Gesundheitsbehörde von Kerala überwacht die Ausbreitung, da die Beamten des Bundesstaates die Nachbarstaaten vor der potenziellen Gefahr gewarnt haben.

Grund zur Besorgnis?

Alle 82 bisher registrierten Fälle traten bei Kindern unter fünf Jahren auf, während 26 Kinder unter 10 Jahren im Verdacht stehen, sich ebenfalls infiziert zu haben, wie die DailyMail berichtet.

Jüngsten Forschungsergebnissen zufolge, die in der Fachzeitschrift The Lancet Respiratory Medicine veröffentlicht wurden, haben Kinder ein höheres Risiko, sich mit dieser Krankheit anzustecken, da sie anfälliger für Virusinfektionen sind. Das Forscherteam aus Indien und Australien warnt vor dem Risiko einer Übertragung auf Erwachsene.

Angesichts der Ähnlichkeiten mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit könnte die Übertragung auf Erwachsene schwerwiegende Folgen haben, wenn der Ausbruch der Tomatengrippe bei Kindern nicht kontrolliert und verhindert wird.

Obwohl die Tomatengrippe hoch ansteckend ist, ist sie nicht lebensbedrohlich; alle Erkrankten haben sich innerhalb von ein oder zwei Wochen auf natürliche Weise erholt, versichern die Forscher:innen.

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Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK

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