Holodomor: Russlands gruseligste Waffe könnte mehr als 2 Millionen Menschen das Leben kosten

Von 1932 bis 1933 organisiert die ehemalige UdSSR in der Ukraine ein Massenverbrechen, dem nach Angaben von Historikern zwischen 2,6 und 5 Millionen Menschen zum Opfer fallen. Die verwendete Waffe: der Holodomor. Wir verraten euch, was hinter dieser grausamen Form der Kriegsführung steckt.

Holodomor: Russlands gruseligste Waffe
© Peter Zelei Images@Getty Images
Holodomor: Russlands gruseligste Waffe

Versucht Wladimir Putin, der beschuldigt wird, Millionen Tonnen ukrainischen Getreides gestohlen zu haben, den Holodomor zu nutzen, um die Kämpfer:innen zum Einlenken zu bewegen und durch Hunger auszurotten (genau darin besteht Holodomor), wie z. B. der Historiker Timothy Snyder es auf Twitter vermutet?

Was ist der Holodomor, Russlands furchterregendste Waffe?

Zurück ins Jahr 1932. Das Regime von Josef Stalin sammelt massiv die Vorräte an Weizen, Gemüse und Vieh, um ein Industrialisierungsprojekt zu finanzieren. Zu dieser Zeit entfallen auf die Ukraine, die Teil der UdSSR war, 22,5% der landwirtschaftlichen Nutzung und 18% ihrer Industrieproduktion. Diese Kampagne zur Zwangskollektivierung führt dann zu einer großen Hungersnot im Land.

Historiker:innen zufolge wird dieses Massaker, der sogenannte Holodomor, von der Sowjetmacht absichtlich herbeigeführt, um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kiews zu brechen. Innerhalb weniger Monate forderte diese Ausrottung durch Hunger mehr als 2 Millionen Tote.

Von 1932 bis 1933 werden laut Bundeszentrale für politische Bildung" sechs bis sieben Millionen Menschen Opfer einer Hungersnot",darunter auch viele Kinder.

Russland stiehlt ukrainisches Getreide

Aber warum fürchtet sich dann die ganze Welt wieder vor dem Einsatz dieser schrecklichen Waffe? "Seit der Invasion in der Ukraine hat Russland den Versand von mehr als zwanzig Millionen Tonnen Weizen in die Ukraine verhindert, indem es die Schwarzmeerhäfen blockiert hat", berichtet der französische Sender TF1. Den Russen wird tatsächlich vorgeworfen, Getreide aus der Ukraine zu stehlen. Am 6. Juli werden 7.000 Tonnen Weizen auf einem russischen Schiff von den türkischen Behörden im Schwarzen Meer abgefangen.

Auch die Vereinten Nationen und die Europäische Union befürchten einen zweiten Holodomor. Wladimir Putin wäre potenziell bereit, eine der tödlichsten Episoden der Geschichte zu wiederholen, indem er erneut eine Hungersnot auslöst.

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Aus dem Französischen übersetzt von Ohmymag Frankreich

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