Nach mehreren Tagen eines intensiven Prozesses, der im vergangenen März in Paris stattfand, wurde Gérard Depardieu an diesem Dienstag, dem 13. Mai 2025, für schuldig befunden hinsichtlich der ihm zur Last gelegten Taten gegenüber den beiden Klägerinnen Amélie und Sarah. Er wurde zu 18 Monaten Haft auf Bewährung, zu einem zweijährigen Entzug der bürgerlichen Rechte sowie zu einer Eintragung ins Register der Sexualstraftäter verurteilt. Es ist zu beachten, dass Gérard Depardieu bei der Urteilsverkündung nicht anwesend war.
Urteil gegen Gérard Depardieu: Schadensersatz nach entwürdigender Verteidigung
Der Vorsitzende Richter stellte fest, dass "die objektivierbare Verunglimpfung durch die Verteidigung den Weg für eine zusätzliche Entschädigung im Sinne einer sekundären Viktimisierung ebnet", wie die Gerichtsreporterin Marion Dubreuil auf X (vormals Twitter) berichtete.
Gérard Depardieu wurde zudem verurteilt, Amélie K. 4.000 Euro Schadensersatz für immaterielle Schäden zu zahlen sowie 2.000 Euro an die andere Klägerin. Angesichts der "beleidigenden und erniedrigenden Äußerungen" seines Anwalts Me Assous während der Verhandlung und dessen "besonders aggressiver Verteidigungsstrategie", muss Gérard Depardieu darüber hinaus 1.000 bzw. 2.000 Euro an die Klägerinnen zahlen.
Dies markiert das Ende einer Affäre, die die Filmwelt erschüttert hat. Der 76-jährige Schauspieler musste sich vor dem Strafgericht von Paris verantworten – wegen sexueller Übergriffe, die von zwei Klägerinnen zur Anzeige gebracht wurden. Amélie und Sarah (wobei letzterer Name geändert wurde) warfen Gérard Depardieu sexuelle Übergriffe, sexuelle Belästigung und sexistische Beleidigungen vor. Laut Amélie sollen sich die Taten am Set des Films Les Volets verts im Jahr 2021 ereignet haben.
Ein Prozess in einer äußerst angespannten Atmosphäre
Nach dem Prozess erklärte Amélie in der Sendung C l’hebdo, dass sie sich während der Verhandlung misshandelt gefühlt habe:
Ich habe eine furchtbare Woche erlebt, ich hätte mir nie vorstellen können, dass man so mit uns sprechen würde. Ich habe es nicht verstanden, ich habe nicht verstanden, was da passiert ist, ich habe auch die Nachsicht des vorsitzenden Richters nicht verstanden. Ich dachte: 'Warum greift niemand ein?' – Wir wurden wirklich schlecht behandelt.
Ein Anwältinnen- und Anwältekollektiv hatte daraufhin eine Tribüne in Le Monde veröffentlicht, in der sie das Verhalten von Gérard Depardieus Verteidiger, Jérémie Assous, anprangerten. Dieser war durch eine als sexistisch und frauenfeindlich empfundene Haltung während des Prozesses aufgefallen.
Die Staatsanwaltschaft hatte 18 Monate Haft auf Bewährung, eine Therapiepflicht sowie die Eintragung ins Register der Sexualstraftäter für Gérard Depardieu gefordert. Ihm drohte ursprünglich eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren sowie eine Geldstrafe von 75.000 Euro.
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Verwendete Quellen:
Twitter: @mariondub
Youtube:C l’hebdo
Aus dem Französischen übersetzt von Voici