Frostige Folgen des Ukraine-Kriegs: Wut auf Putin wächst, Bevölkerung friert

Russlands Heizsystem leidet unter den Auswirkungen eines heftigen Kälteeinbruchs, da die notwendigen Investitionen vernachlässigt werden und Putin seine Prioritäten eher auf militärische Ziele zu legen scheint.

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Die Propaganda des Kremls hatte den Menschen in Westeuropa vorausgesagt, dass sie im Winter ohne russisches Gas erfrieren würden. Doch es ist anders gekommen: Stattdessen müssen tausende Russen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ohne Heizung ausharren.

Technische Defekte der Heizsysteme

Aufgrund von technischen Problemen sind die Heizsysteme an vielen Orten in Russland ausgefallen. Sogar Moskau und seine Umgebung, die Oblast Moskau, sind betroffen - ausgerechnet in einem Jahr mit dem härtesten Winter seit Jahrzehnten in Russland, so Focus Online.

In ganz Russland versagen zurzeit die Heizungen – ausgerechnet wenn die Temperaturen auf bis zu minus 30 Grad fallen. Statt in das marode und mehr als 180.000 Kilometer lange Fernwärmenetz zu investieren, werden laut Frankfurter Rundschau weiterhin hauptsächlich Ressourcen für das Militär und den Ukraine-Krieg verwendet.

Minus 34 Grad Celsius in Russland

Der schwerwiegendste Vorfall betrifft laut Focus Online den Stadtteil Klimowsk in der Oblast Moskau, nur 50 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Am 4. Januar sinken die Temperaturen auf minus 34 Grad Celsius, was für diese Region seit mindestens vier Jahrzehnten nicht mehr vorgekommen ist.

An diesem Tag kommt es auch zu einem Ausfall des Heizwerks in Klimowsk, wodurch 20.000 der insgesamt 50.000 Einwohner ohne Wärme bleiben und tagelang frieren müssen. Auch in anderen Städten dieser Region versagen während dieser außerordentlich kalten Tage die Heizungen.

Die Bewohner von Elektrostal entfachten Feuer vor ihren Wohnblöcken als Protest gegen diese Zustände. Die Reaktion der Behörden erfolgt mit erheblicher Verzögerung, so Focus Online weiter. Erst nach drei Tagen gibt der Gouverneur der Oblast Moskau, Andrei Worobjow, eine offizielle Stellungnahme zu dem Ausfall des Heizwerks in Klimowsk ab.

Immer wieder Probleme

Es ist ein wiederkehrendes Ärgernis in Russland, dass es Probleme mit den Heizsystemen gibt. Doch diesen Winter gibt es ungewöhnlich viele Ausfälle in verschiedenen Städten wie Nowosibirsk, Moskau, St. Petersburg und sogar der westlichen Exklave Kaliningrad.

Dies hat laut Focus Online eine besondere Bedeutung für ein Land, das sich immer als Energiemacht betrachtet hat. Besonders nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine wurde lautstark vor möglichen EU-Sanktionen auf Gasimporte gewarnt.

Es wurde stets behauptet, dass Europa ohne russisches Gas "erfrieren" würde. Diese Vorfälle haben also nicht nur praktische Folgen, sondern auch emotionales Gewicht für Russland. Denn die Europäer sitzen im Warmen.

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Verwendete Quellen:
Focus Online: Warum müssen so viele Russen zuhause frieren?
Frankfurter Rundschau: Russlands Bevölkerung friert wegen Ukraine-Krieg – Wut auf Putin steigt weiter an

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