Corona: Impf-Auffrischung für manche bereits im Herbst nötig

Es sieht so aus, als tragen die Impfungen tatsächlich erheblich zum erfolgreichen Kampf gegen die Corona-Pandemie bei - doch da gibt es etwas, das das Wässerchen ein wenig trübt: Der Impfschutz muss möglicherweise schon nach wenigen Monaten aufgefrischt werden.

Das Impfen läuft schon besser, als vor einigen Wochen
© Kaja Reichardt@Unsplash
Das Impfen läuft schon besser, als vor einigen Wochen

Die guten Nachrichten sind, dass die Priorisierung jetzt aufgehoben ist und die Impfkampagne auch in Deutschland so endlich an Fahrt aufnehmen kann.

Allerdings wird so langsam aber auch immer klarer: Eine Impfdosis reicht womöglich nicht aus, um auch gegen die Virusvarianten ausreichend geschützt zu sein.

Stiko-Chef kündigt mögliche Impfauffrischung an

Die Bürger und Bürgerinnen dieses Landes müssten sich darauf einstellen, dass alle möglicherweise im nächsten Jahr ihren Impfschutz auffrischen müssten.

Das erklärt Thomas Mertens, Vorsitzender der deutschen Ständigen Impfkommission (STIKO), gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Denn, davon ist er überzeugt:

Das Virus wird uns nicht wieder verlassen.

Laut Angaben des Stiko-Chefs arbeiten die Hersteller bereits an modifizierten Impfstoffen, die gegen relevante derzeit bekannte Mutanten wirksam sein sollen.

Mertens zufolge könnte der Impfschutz bei einzelnen Gruppen schon wieder nachlassen oder generell einfach nicht stark genug sein. Dabei handelt es sich um einzelne Altersgruppen oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.

Die Immunabwehr mancher Menschen wird medikamentös gesteuert. Bei ihnen könnte bereits kurzfristig eine dritte Dosis nötig sein, wie der Vorsitzende der STIKO weiter erläutert.

Karl Lauterbach rechnet mit ersten Auffrischungen schon im Herbst

Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsökonom Karl Lauterbach rechnet mit einem befristeten Impfschutz für etwa sechs Monate nach der Impfung.

Aus diesem Grund wird die erste Auffrischung für einige bereits im Herbst fällig sein, wie er den Funke-Zeitungen gegenüber mutmaßt.

Allerdings weist Lauterbach auch darauf hin, dass im Falle einer sich stark verbreitenden und resistenten Mutante, mit einer schon früheren Anpassung des Impfstoffs gerechnet werden muss.

Dies sei etwa bei der südafrikanische Variante der Fall, bei der die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson nicht so gut wirken sollen. Lauterbach dazu:

Sollte sich diese Variante bei uns stark verbreiten, sollten die betroffenen Personen dann als erste besser immunisiert werden.
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