Außergewöhnliches Corona-Experiment in Brasilien: 3530 Inselbewohner geimpft

Brasilien ist noch immer schwer von den Pandemie betroffen. Ein besonderes Experiment auf einer brasilianischen Insel soll unter anderem Aufschluss über die Immunität nach der Erstimpfung mit AstraZeneca geben.

In Rio findet jedes Jahr der berühmte Karneval statt
© Agustin Diaz Gargiulo
In Rio findet jedes Jahr der berühmte Karneval statt

Auf der brasilianischen Insel Ilha de Paquetá findet seit Sonntag ein außergewöhnliches Experiment statt, dessen Ausgang Einiges zum Umgang mit dem Coronavirus sagen wird.

Ein einzigartiges Projekt

Vergangenen Sonntag findet eine Impfaktion etwas anderer Natur statt. In der Guanabara-Bucht bei Rio de Janeiro erhalten alle erwachsenen Bewohner der Insel ihre Spritze mit AstraZeneca.

Es handelt sich um 3530 Menschen, deren Erstimpfung den Forscherinnen und Forschern vor allem Aufschluss über die Wirkung der Erstimpfung verschaffen soll.

Das Projekt kommt vor allem jetzt gelegen, da erst vor einigen Woche eine neue Corona-Variante in Brasilien aufgetaucht ist, die um Einiges ansteckender und tödlicher ist, als die bisherigen.

Nutzen der Studie

Das Ergebnis der Studie kann Auswirkungen auf künftige Großveranstaltungen haben, die vor allem für Brasilien Gewicht haben, wo jährlich der berühmte Karneval stattfindet.

Auch wollen die Forschenden mithilfe dieses Experiments prüfen, inwieweit ungeimpfte Kinder und Jugendliche durch die Immunisierung der Erwachsenen "mitgeschützt" sind.

Nicht zuletzt ist die Hoffnung, herauszufinden, wie stark die erste Impfung die Bevölkerung vor einer Ansteckung schützen kann, ohne eine zweite Spritze erhalten zu haben.

Große Pläne

Der weltberühmt Karneval in Rio de Janeiro musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Daher plant Rios Bürgermeister Eduardo Paes im September etwas ganz Besonderes.

Zum Ende des Experiments soll ein exklusiver Karneval für die Bewohner der Ilha de Paquetá ausgetragen werden. Die Studie kann von großer Bedeutung für die Zukunft sein.

Denn die Frage, ob die Übertragung von Fällen komplett von der ersten Impfdosis verhindert werden kann, wird nach diesem Experiment vermutlich beantwortet sein.

Interessant ist die Auswahl des Impfstoffes von AstraZeneca, den die STIKO in Deutschland für Menschen unter 60 Jahren nicht für eine Zweitimpfung empfiehlt.

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