Affenpocken: WHO empfiehlt zur Eindämmung des Virus Covid-19-Maßnahmen

Nachdem es um Covid-19 ein wenig ruhiger geworden ist, hält nun die nächste Viruserkrankung die Welt in ihren Fängen: die Affenpocken. Über das Wochenende wurden weltweit 90 Infektionen bestätigt, die Angst vor einer weiteren Verbreitung ist groß. Die Weltgesundheitsorganisation rät deshalb dazu, sich an dieselben Hygienemaßnahmen zu halten, die schon seit der Corona-Epidemie gelten.

Die WHO empfiehlt bei den Affenpocken dieselben Hygienemaßnahmen wie bei Covid-19 zu befolgen
© SOPA Images@Getty Images
Die WHO empfiehlt bei den Affenpocken dieselben Hygienemaßnahmen wie bei Covid-19 zu befolgen

Laut Tagesschau sind die Affenpocken mittlerweile auch in Deutschland angekommen. Seit gestern gibt es hierzulande drei offizielle Fälle; zwei der Betroffenen befinden sich in Berlin, eine weitere Person in München. Obwohl das Ansteckungsrisiko momentan noch geringer als bei der Covid-19-Epidemie zu sein scheint, rät die WHO dazu, sich weiterhin an Maßnahmen zu halten, die eigentlich zur Eindämmung der Corona-Epidemie gedacht sind.

Nicht nur Männer sollten Schutzmaßnahmen einhalten

Schaut man sich die Daten der WHO an, scheinen momentan insbesondere Europa und die USA von dem Affenpocken-Ausbruch betroffen zu sein. Laut dem Epidemiologischen Bulletin des RKI sollen insbesondere Männer, die mit Männern Geschlechtsverkehr haben und "mit ungewöhnlichen Hautveränderungen unverzüglich eine medizinische Versorgung aufsuchen."

Dies bedeutet allerdings nicht, dass Frauen und Kinder nicht von der Krankheit betroffen sein können. Die WHO rät deshalb dazu, sich an die bereits bestehenden Covid-19-Vorsichtsmaßnahmen zu halten.

Impfung für immunsupprimierte Patient:innen

In Belgien müssen sich Betroffene bereits 21 Tage lang isolieren, Kontaktpersonen sind von der Regelung laut der Bild allerdings ausgenommen, in Großbritannien finden bereits erste Impfungen statt. In Deutschland wird über eine mögliche Impfung noch diskutiert.

Clemens Wendtner, Chefarzt einer infektiologischen Klinik in München, sieht den Impfbedarf vor allem bei immunsupprimierten Patient:innen. Der Berliner Zeitung sagt er:

Dazu gehören beispielsweise HIV-Patienten ohne ausreichende medikamentöse Krankheitskontrolle, aber zum Beispiel auch Tumorpatienten mit schwerer Immunsuppression etwa nach Stammzelltherapie.

Eine offizielle Empfehlung der WHO dazu steht allerdings noch aus. In den meisten Fällen verläuft die Krankheit bei gesunden Menschen milde, tödliche Verläufe werden vor allem bei Kindern unter 16 Jahren verzeichnet.

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