Kirmes-Bude in Kommern (NRW) entzweit Besucher

In regelmäßigen Abständen kommt es immer wieder zu Rassismus-Debatten. Im Januar sorgte ein Pulli von H&M für Aufregung, die Mohren-Apotheken stehen wegen ihres Namens vor einer Umbenennung. Ein sensibles Thema, das die Öffentlichkeit bewegt wie kein anderes. Nun dreht sich die Debatte um eine ungewöhnliche Bude auf einem historischen Jahrmarkt im nordrhein-westfälischen Kommern. Im Video zeigen wir die Hintergründe.

Kirmes-Bude in Kommern (NRW) entzweit Besucher
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Kirmes-Bude in Kommern (NRW) entzweit Besucher

Die Besucher des historischen Jahrmarkts in Kommern staunen nicht schlecht, als auf einer der Schaubuden in großen Lettern „Das fidele Negerwerfen“ als Attraktion angeboten wird. Im Inneren der Bude befinden sich zwei dunkelhäutige Köpfe, die zum Abschuss freigegeben sind. Die Bude ruft ungläubige Blicke und Kopfschütteln hervor - und das mit voller Absicht.

„Das fidele Negerwerfen“

Tatsächlich fand „das fidele Negerwerfen“, eine Art Dosenwerfen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf einem Volksfest im ober-pfälzischen Weiden statt. Während der Kaiserzeit und der Nazi-Herrschaft waren Diskriminierungen solcher Art auf den Jahrmärkten allgegenwärtig.

Die Bude als Mahnmal

Laut Meinung der Betreiber seien solch diskriminierende Veranschaulichungen noch nicht ganz verschwunden, auch auf heutigen Jahrmärkten nicht. Aus diesem Grund wurde diese Bude samt Tafel als Mahnmal aufgestellt. Auf der Tafel heißt es unter anderem: „Bis heute ist die Diskriminierung auf dem Jahrmarkt nicht ganz verschwunden. Hier und da noch ist sie in der malerischen Gestaltung von Vergnügungsgeschäften zu entdecken. Die hier aufgebaute Schaubude wird nicht betrieben. Sie soll ein Mahnmal sein.“

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