"Ich vermisse dich": Die überraschenden SMS von Emmanuel Macron

Der französische Staatschef ist sehr aktiv per SMS und soll nicht anscheinend nicht zögern, seinen Mitarbeitern charmante Nachrichten zu schicken.

Emmanuel Macron
© Thierry Monasse@Getty Images
Emmanuel Macron

Es ist bekannt, dass der französische Präsident Emmanuel Macron ein hyperaktiver Mensch ist, der nur sehr wenig schläft. Was weniger bekannt ist und was wir dank einer Untersuchung von Le Monde erfahren haben, ist, dass er seinen Mitarbeiter:innen und auch Politiker:innen, die er abzuwerben versucht, sehr viele SMS schickt.

Regelmäßiger Kontakt und charmante Worte

Der Staatschef klebt immer an seinem Telefon, das er nie aus der Hand legt, und zögert nicht, zu jeder Tageszeit Nachrichten zu verschicken. Wenn er längere Zeit keine Zeit hat, sich mit Mitarbeiter:innen zu "beschäftigen", schickt er ein "Tu me manques" ("Du fehlst mir"), das bei ihm zu einem Klassiker geworden ist.

Im Juli 2016, mitten in der Vorbereitung auf sein Abenteuer als Präsident, versucht der damalige Bercy-Chef mit Smileys die Unterstützung des Abgeordneten Eric Ciotti zu gewinnen, mit dem er gerade dabei war, die Privatisierung des Flughafens von Nizza abzuschließen.

Dabei schickt Emmanuel Macron ihm folgende Nachrichten: "Danke dir und ruh dich aus. 1) Du musst mich finden; 2) Das Leben ist erfinderisch und aktiv".

Auch die Minister:innen werden von SMS nicht verschont

Auf dem Höhepunkt der Gelbwestenbewegung schickte der Staatschef SMS um SMS an seine Minister:innen, die in den Fernsehstudios anwesend waren, um sie bei ihren Redebeiträgen zu lenken. Dabei spielte die Tageszeit keine Rolle. Im Jahr 2019 erzählte ein Minister der Zeitung Le Parisien:

Er hat kein Problem mit Zeitverschiebungen. Das ist ein Vorteil, aber für uns ist es manchmal steil. Der Anruf um vier Uhr morgens, um über Politik zu sprechen, wie soll ich sagen...

Ein anderer Vertrauter erzählte der Tageszeitung 2019 ebenfalls:

Als er nur noch wenige Minuten davon entfernt war, die UN-Vollversammlung in New York zu betreten, sah ich, wie er einer seiner Ministerinnen Textnachrichten über einen Gesetzentwurf schickte! Im ersten Moment hat es mich gepackt. Ich dachte mir, dass er Probleme mit dem Delegieren hat.
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