11. September: Donald Trump stellt sich durch falsche Geschichten als Held dar

Angesichts des 20. Jahrestages tauchen erfundene Geschichten von Donald Trump auf, die ihn ins rechte Licht rücken sollen. Was er behauptet, erfahrt ihr hier.

Donald Trump
© James Devaney@Getty Images
Donald Trump

Geht es noch geschmackloser? Am Tag der Terroranschläge des 11. September 2001 werden diverse New Yorker Anwohner:innen dazu befragt, was sie bezüglich der Attacken mitbekommen haben, darunter auch Donald Trump.

"Habe wieder das höchste Gebäude"

Dieser besitzt das Gebäude 40 Wall Street, welches sich unmittelbar neben den Zwillingstürmen befindet. Statt sein Mitleid gegenüber den Opfern zu bekunden, findet Trump die perfekte Gelegenheit, Werbung für sein Unternehmen zu machen. Dem New Yorker Nachrichtensender WWOR erzählt er:

40 Wall Street war die ganze Zeit das höchste Gebäude in Downtown-Manhattan, dann bauten sie das World Trade Center und es wurde zum zweithöchsten. Jetzt ist es wieder das höchste. Ich habe gerade mit meinen Angestellten dort geredet, und sie sagen, die Aussicht sei unglaublich.

Schon zu dieser Zeit lassen Aussagen wie diese viele Menschen sauer aufstoßen. Demnach erklärt der Reporter Alan Marcus, welcher das Interview mit dem ehemaligen US-Präsidenten geführt hat, gegenüber dem US-Magazin Politico:

Mit diesem Verhalten hat er seinem Namen alle Ehre gemacht. Selbst an einem Tag wie diesem, dem 11. September, nutzt er die Ereignisse, um seine Marke den Menschen anzupreisen.

"Ich habe geholfen"

Jetzt, zwei Jahrzehnte nach den schrecklichen Vorfällen, lässt der Republikaner diesen historischen Tag erneut Revue passieren. In einem Gespräch mit dem politisch rechten Fernsehsender Newsmax spricht er glücklicherweise nicht über den wirtschaftlichen Profit, den er durch die Anschläge machen konnte.

Leider kommt es noch schlimmer, denn Donald Trump stellt sich durch erfundene Geschichten als heldenhafter Helfer dar. So beschreibt er die Situation an besagtem Tag folglich:

Ich habe eine große Gruppe an Leuten mitgebracht und wir haben dort geholfen. Auch waren anderen Rettungskräfte da, die eine tolle Leistung erbracht haben.

Trumps Spendenlüge

Am 11. September selbst behauptet er noch, dass er die Ereignisse aus sicherer Entfernung beobachtet habe. Ebenso prahlt er im selben Jahr gegenüber dem Radiomoderator Howard Stern, dass er 10.000 Dollar an das Hilfsprogramm Twin Towers Fund spenden möchte.

Die Daily News hat bei einer Datenauswertung jedoch herausgefunden, dass Donald Trump bis 2016 nicht einen Cent an genannte Organisation gespendet hat. Vielmehr hat sein Unternehmen sogar infolge der Anschläge Geld erhalten.

150.000 Dollar kassiert die Trump Organization - gegen die aktuell wegen Steuerhinterziehung ermittelt wird -, durch Fördergelder, welche Unternehmen, die in ihrer Existenz bedroht sind, erhalten haben.

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