Hygiene in der Badeanstalt: So schmutzig ist das Wasser im Schwimmbad wirklich

Beim Blick auf die Temperaturen in den nächsten Tagen dürfte es in den Freibädern ziemlich voll werden. Die einen genießen das kühle Nass sorglos, die anderen stellen sich beim gemeinsamen Plantschen in der Masse aber die Frage: Wie sauber ist das Wasser in der Badeanstalt eigentlich?

In diesem Sommer wird es sicherlich voll in vielen Freibädern
© Gary John Norman@Getty Images
In diesem Sommer wird es sicherlich voll in vielen Freibädern

Wenn sich viele Menschen gleichzeitig im Wasser tummeln, sind die Chancen hoch, dass zumindest einer von ihnen vor dem Sprung ins Wasser nicht geduscht hat oder den Gang zur Toilette für überflüssig hält. Damit wir beim Baden nicht krank werden, wird dem Wasser Chlor zugesetzt. Aber reicht das, damit das Wasser einigermaßen sauber bleibt?

Dank Chlor bleibt der Pool sauber

Wer schon einmal im Frei- oder Hallenbad war, kennt den charakteristischen Chlorgeruch. Dieser entsteht allerdings erst, wenn er sich mit Harnstoff verbindet, wie der Spiegel berichtet. Heißt also: Je mehr es nach Chlor riecht, desto weniger Badegäste suchen das Klo auf. Aber auch, wer sich vor dem Schwimmen nicht abduscht, lässt Harnstoff in den Swimmingpool gelangen.

Alexander Kämpfe gibt dem Spiegel gegenüber einen kleinen bildlichen Vergleich:

Wenn circa 40 Leute nicht duschen, ist das so, wie wenn einer ins Becken pinkelt.

Eine amtliche Mitteilung des Umweltbundesamtes gibt deshalb den Rat, sich kurz vor dem Gang ins Becken abzuduschen:

Der Harnstoff lässt sich durch gründliches Duschen fast vollständig aus der Haut entfernen.

Wird das Halogen erst einmal aber aktiv, werden Krankheitserreger schnell abgetötet, es wirkt nämlich sowohl antibakteriell als auch antiviral.

Das Freibad: Nicht ganz unbedenklich für die Gesundheit

Martin Kotinsky, der für die Städtischen Bäder in Wien arbeitet, erklärt in Heute, wie die Reinigung des Wassers funktioniert:

Es gibt immer modernere Filteranlagen mit Aktivkohleschicht, die filtern problemlos auch die organischen Substanzen heraus. So kann man das Wasser mit wenig Aufwand sauber halten. Das Wasser wird von der Überlaufrinne in ein Auffangbecken geleitet und gelangt von dort, mit einem gewissen Frischwasseranteil und der erforderlichen Chlormenge gefiltert, wieder ins Becken zurück.

Der Tag im Schwimmbad kann trotzdem für einige Menschen gesundheitliche Probleme hervorrufen. Manchen reagieren allergisch auf das hinzugefügte Chlor. Die Symptome äußern sich wie folgt:

  • rote Augen
  • Bildung von Quaddeln oder Pusteln
  • juckender Ausschlag

Richtig unangenehm wird es, wenn es zu einem Fußpilz kommt. Der Pilz liebt das feuchte Milieu und freut sich über alle, die keine Badeschlappen dabei haben. Das Hautzentrum Berlin empfiehlt deshalb, Badeschuhe zu benutzen und sich nach dem Schwimmen die Füße ordentlich abzutrocknen.

Wer anderen - und auch sich selbst - einen Gefallen tun will, denkt also an seine Schlappen, an ein Handtuch und vor allem daran, sich ordentlich abzuduschen. Dann riecht es im Freibad auch gleich angenehmer!

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