Forschende finden einen Zusammenhang zwischen Blähungen und Depressionen

Eine große weltweite Umfrage hat ergeben, dass übermäßiges Furzen, Aufstoßen und Blähungen ein Zeichen für eine schlechte psychische Gesundheit sein könnten.

Depressionen sollten sehr ernst genommen werden und gehören behandelt
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Depressionen sollten sehr ernst genommen werden und gehören behandelt

Von Müdigkeit und Benommenheit bis hin zu schlechter Laune und sozialem Rückzug gibt es eine Fülle von Symptomen, die auf eine schlechte psychische Gesundheit hindeuten können. Und laut einer Studie könnten auch übermäßige Blähungen, Aufstoßen und Blähungen dazugehören.

Ganz schön was los im Magen-Darm-Trakt

Wenn ihr also mehr Magen-Darm-Probleme habt als sonst, dann liegt das vielleicht nicht an den Bohnen, die ihr gegessen habt, sondern könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich andere Dinge in euch aufstauen. Schließlich ist der Magen das zweite Gehirn.

Um den Zusammenhang zwischen der Gesundheit des Darms und der psychischen Gesundheit zu ermitteln, befragen Forscher 6.000 Menschen in den U.S.A, im Vereinigten Königreich und in Mexiko eine Woche lang zu ihren Verdauungsproblemen wie Luft im Bauch, Völlegefühl, Blähungen und Mundgeruch sowie zu ihrer psychischen Gesundheit und ihrem Wohlbefinden.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache

Die Ergebnisse zeigen, dass das Furzen die häufigste Beschwerde ist. 81 % der Teilnehmer:innen geben zu, dass sie jeden Tag durch die Hose ausatmen. Das ist an sich völlig in Ordnung, denn der*die Durchschnittsbürger:in furzt bis zu 15 Mal pro Tag und es scheint der Gesundheit zuträglich zu sein.

Die zweithäufigste Verdauungsbeschwerde der Teilnehmer:innen ist Magengrummeln (60 %), gefolgt von Aufstoßen (58 %) und Mundgeruch (48 %). Weitere 47 % der Befragten leiden unter Luft im Bauch, 40 % haben einen aufgeblähten Magen und 38 % leiden unter Blähungen.

Im Durchschnitt habend die Teilnehmer:innen etwa drei Magenprobleme pro Tag, 11 % gaben an, keine Beschwerden zu haben.

Während die Ergebnisse der Umfrage einige zum Kichern bringen könnte, wird die Sache viel ernster, wenn wir uns die psychische Gesundheit der Freiwilligen ansehen; denn diejenigen, die am häufigsten furzten oder mehrere Magen-Darm-Probleme hatten, neigten eher zu Depressionen, Ängsten und Stress.

Die Forscher:innen kimmen zu dem Schluss, dass übermäßiges Furzen, Blähungen und andere Magen-Darm-Probleme möglicherweise entweder psychische Probleme verursachen oder die Folge davon sein könnten.

Wer furzt am meisten?

Die Ergebnisse der Umfrage, die von Wissenschaftler:innen des Rome Foundation Research Institutein den U.S.A in Zusammenarbeit mit Danone Nutricia Research in Frankreich durchgeführt wurde und noch nicht von Fachleuten überprüft wurde, zeigen auch, welche Länder am meisten heiße Luft ausstoßen.

Wenn es ums Pupsen geht, schlägt das Vereinigte Königreich die USA mit 83 % bzw. 76 %. Den Spitzenplatz belegt jedoch Mexiko, wo 85 % der Teilnehmer:innen dieses Symptom angaben.

Bei den übrigen Symptomen der Studie liegen Großbritannien und die USA ziemlich gleichauf. Allerdings berichten die Briten etwas häufiger über Magengrummeln, während die US-Amerikaner:innen eher unter Blähungen und Mundgeruch leiden.

Professor Olafur Palsson von der medizinischen Fakultät der University of North Carolina und Hauptautor der Studie ist der Ansicht, dass noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssen, um herauszufinden, warum in einigen Ländern mehr Magen-Darm-Probleme auftreten als in anderen:

Die Gründe für die deutlichen Unterschiede zwischen Mexiko und den anderen von uns untersuchten Ländern in Bezug auf blähungsbedingte Symptome sind unbekannt und müssen weiter untersucht werden. Kulturelle, sprachliche, Ernährungs- oder Gesundheitsfaktoren könnten die Häufigkeit von Blähungen in der Bevölkerung beeinflussen.
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