Neue Corona-Studie: Variante B.1.1.7 ansteckender, aber nicht tödlicher

Die Corona-Mutation B.1.1.7 wird auch 'die britische Variante' genannt und lässt bisher eine höhere Gefahr für die Bevölkerung vermuten. Neue Studien widerlegen diese Annahme zumindest teilweise.

Das Coronavirus mutiert häufig
© Markus Spiske@Unsplash
Das Coronavirus mutiert häufig

Noch bis vor Kurzem wird vermutet, dass die Corona-Variante B.1.1.7 tödlicher als das ursprüngliche Virus ist. Jetzt bringen zwei neue Studien andere Erkenntnisse ans Licht.

Mittlerweile kursieren weltweit einige Corona-Varianten. Experten befürchten sogar, dass einige davon die Wirksamkeit der Impfmittel negativ beeinträchtigen könnten.

Entwarnung für B.1.1.7

Nun gibt es immerhin leichte Entwarnung: Zwei Studien zufolge soll die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Variante demnach zwar ansteckender, aber nicht so tödlich sein, wie bisher angenommen.

Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler in zwei separaten Studien, die am Dienstag in den Fachmagazinen The Lancet Infectious Diseases und The Lancet Public Health veröffentlicht worden sind.

Die Forscher und Forscherinnen des University College London messen die Viruslast von Infizierten mit PCR-Tests und werten die in diesem Zeitraum aufgetretenen schweren Verläufe und Todesfälle aus.

Bei Infizierten mit der sogenannten britischen Variante stellen sie zwar eine höhere Viruslast fest, doch der Anteil der Patienten, die an Covid-19 sterben, ist bei der Variante nicht erhöht.

Erhöhte Übertragbarkeit aber keine erhöhte Mortalität

Die andere Studie wertet Symptome von Covid-Patienten aus, die diese über eine App des Gesundheitssystems melden. Durch Gensequenzierung können sie feststellen, an welcher Variante die Betroffenen erkrankt sind.

Auch diese Studie stellt keine signifikanten Unterschiede bei der Schwere der Erkrankung oder bei nachweisbaren Langzeitauswirkungen einer Infektion fest.

Die Forscher weisen jedoch eine deutliche Erhöhung des R-Wertes nach, der die Entwicklung der Pandemie beschreibt. Das spricht ebenfalls für eine erhöhte Übertragbarkeit der britischen Variante.

Beide Studien werden im vergangenen Winter in London und Südengland durchgeführt, wo sich die Variante B.1.1.7 zu dieser Zeit rapide ausbreitet.

Dies bietet den Forschern eine gute Basis zum Vergleichen. Allerdings räumen die Wissenschaftler auch ein, dass zusätzliche Studien nötig seien, um diese Erkenntnisse weiter zu bestätigen.

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