Spenderlunge: Als die Ärzte das Organ entnehmen, bietet sich ihnen ein grauenvoller Anblick

Ein chinesisches Transplantationsteam traut seinen Augen nicht, als sie den Körper eines für hirntot erklärten Mannes, der als Organspender eingetragen ist, öffnen.

Ärzteteam entnimmt Spenderlunge
© Thierry Dosogne@Getty Images
Ärzteteam entnimmt Spenderlunge

Wenn ein Körper zur Organspende freigegeben wird, heißt das nicht automatisch, dass alle Organe verwendbar sind. Doch mit einem solchen Anblick rechnet das Transplantationsteam in China im Operationssaal nicht.

Ohne Computertomographie freigegeben

Ein 52-jähriger Patient verstirbt und wird für hirntot erklärt. Bei ihm wird jedoch keine Computertomographie durchgeführt. Da die Tests des Oxygenierungsindex in Ordnung scheinen und somit angenommen wird, dass die Lunge dazu fähig ist, das durchfließende Blut mit Sauerstoff anzureichern, wird die Lunge des Mannes zur Transplantation freigegeben.

Als das Ärzteteam die Lunge entnimmt, merken sie sofort, dass sie diese keinesfalls verwenden können. Sie ist völlig schwarz verfärbt und gehört einem über dreißig Jahre langen Kettenraucher. Meist sind es ja Raucher, die eine Transplantation benötigen.

Raucherlunge

In Amerika benötigte sogar ein 17-jähriger E-Zigarettenraucher eine doppelte Lungentransplantation. Einer der Ärzte des Transplantationsteams, Mediziner Chen Jingyu vom Wuxi People's Hospital, erklärt gegenüber dem Nachrichtenmedium AsiaWire:

Viele Raucher in China haben Lungen, die so aussehen. Unser Team hat beschlossen, diese Lungen für Transplantationen abzulehnen. Wenn man starker Raucher ist, wird die Lunge möglicherweise nicht akzeptiert, auch wenn man diese nach dem Tod spendet.

Über 300 Millionen Raucher in China

Da sie die Lunge zur Transplantation ablehnen, obwohl sie eine Spende war, werden die Fotos geteilt. Auch, um Raucher:innen zu zeigen, wie ihre Lungen nach jahrelangem intensiven Tabakkonsum aussieht. Doch es soll gewarnt sein - die Bilder sind heftig, die Fox 35 Orlando über ihren Tweet postet:

In China könnte jedoch nicht jede Raucherlunge abgelehnt werden, da es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) über 300 Millionen Raucher:innen in diesem Land gäbe. Diese machen ein Drittel der Raucher weltweitaus.

Doch in China kostet die Luftverschmutzung mittlerweile mehr Menschen das Leben als der Tabakkonsum. Bei Organtransplantationen, so bestätigt jedoch der Mediziner Jinguy, würden strenge Standards herrschen, wie diese ausgewählt werden.

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