Arzt will Luftröhrenschnitt durchführen: Dann kommt das Skalpell zu nah an die Sauerstoffversorgung

Es gibt viele Gründe, Angst vor einer Operation zu haben. Was Enrique Ruiz in den Händen seines Arztes vor vielen Jahren passiert, hätte er sich aber wohl nicht in seinen schlimmsten Alpträumen ausmalen können.

Operation, Unfall, Explosion, Feuer
© miljko@Getty Images
Operation, Unfall, Explosion, Feuer

Im Jahr 2012 begibt sich Enrique Ruiz in die Hände seines Arztes Dr. Jay Yelon, der für das New Yorker Lincoln Hospital arbeitet. Als dieser bei seinem Patienten einen Luftröhrenschnitt durchführen möchte, kommt es zu einem Drama.

Der Patient erleidet "Verbrennungen zweiten Grades"

Wie die New York Post damals berichtet, muss Dr. Yelon einen Luftröhrenschnitt durchführen, um einen Beatmungsschlauch einführen zu können. Dazu nutzt er ein elektronisches Skalpell, das seinem Patienten zum Verhängnis wird.

Das medizinische Instrument sprüht kleine Funken. Tragisch dabei: Es kommt "in die Nähe der Sauerstoffversorgung des Patienten und löst eine 'kleine Explosion' aus", wie ein Mitarbeiter des Krankenhauses berichtet.

Dies führt bei dem zu Behandelnden laut einem Bericht der Daily Mail zu "Verbrennungen zweiten Grades an Hals und Brust". Zunächst sei versucht worden, den Vorfall angeblich zu vertuschen, er sei als "harmlos" abgetan worden. Letzten Endes soll der Vorfall jedoch untersucht worden sein. Damals geht man aber davon aus, dass der Patient sich vollkommen von dem Vorfall erholen wird.

In den USA ist Enrique Ruiz zumindest damals kein Einzelfall

Über die Prozedur selbst sagt Notfallmediziner Patrick Burkhardt in der Apothekenumschau:

In cannot-intubate-cannot-ventilate-Situationen ist die Koniotomie das Mittel der Wahl – als letzter Ausweg, um den Erstickungstod zu verhindern. Der Arzt schafft dabei einen künstlichen Zugang zur Luftröhre, über den er seinen Patienten dann beatmen kann.

Als Risiken gelten u.a. ein versehentlicher Schnitt an der Halsschlagader oder die Beschädigung der Schilddrüse.

In den USA sollen Brände in der Chirurgie damals zwar selten sein, aber durchaus vorkommen. Ein Experte schätzte die Fälle auf ungefähr 500 bis 600; einige davon hätten durchaus auch zum Tod des Patienten oder der Patientin geführt.

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Verwendete Quellen:

New York Post: ‘Coverup’ investigation after city hospital patient ‘set on fire’ during surgery

Daily Mail: Revealed: The chief of surgery who set patient on fire when his electronic scalpel caused 'EXPLOSION'

Apothekenumschau: Luftröhrenschnitt: Gefährlicher Film-Mythos

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