Ein Eisberg so groß wie ganz Paris wird in der Antarktis zur Bedrohung

Ein Eisblock so groß wie Paris oder London hat sich gerade von der Antarktis gelöst. Eine britische Forschungsstation wird von diesem Eisberg bedroht.

Eisberg
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Am Freitag, dem 26. Februar 2021, ist es zu einem außergewöhnlichen Ereignis gekommen. Nach Beobachtungen britischer Wissenschaftler hat sich ein riesiger Eisberg, der von der Größe dem Großraums von Paris oder London entspricht, in der Antarktis abgelöst, genauer im Bereich des Brunt-Schelfeises.

"Er wird auf Grund laufen oder..."

Der losgelöste Rieseneisblock hat eine Oberfläche von etwa 1.270 Quadratkilometern! Was heißt das in der Folge? Jane Francis, die Leiterin des British Antarctic Survey, einem Überwachungsdienst für Entwicklungen in der Antarktis, erklärt hierzu in einer Pressemitteilung:

Entweder der Eisberg treibt ab oder er läuft auf Grund und bleibt vor Ort.

Dass der Eisberg aber so viel von sich reden macht, liegt auch daran, dass er einer britischen Forschungsstation gefährlich werden kann, die etwa 20 Kilometer von der Bruchkante entfernt liegt.

Der Eisberg kann nämlich bis zu dieser Station, die auch unter dem Namen Halley VI bekannt ist, abgetrieben werden. Glücklicherweise konnten diese die Gefahr zeitgerecht in Erfahrung bringen und die zwölf Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die dort arbeiten, sind vor ein paar Tagen per Flugzeug evakuiert worden.

Unsere Forschergruppe bereitet sich seit Jahren darauf vor, dass sich ein Eisberg vom Brunt-Schelfeis ablöst.

Francis fügt hinzu, dass ihre Forschergruppe täglich die Entwicklung an den Bruchkanten verfolgt, und das Dank eines "automatisierten Netzwerks von hochpräzisen GPS-Instrumenten", die um die ganze Forschungsstation herum aufgestellt sind.

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Zu hoffen, dass sich die Gefahr in Grenzen hält... Pixabay@Pexels

Doch es folgt eine weitere Überwachung

Auf diese Art konnte man dieses Mal sehr schnell zum Alarm kommen. Denn dies geschah bereits, als dieser riesige Eisblock angefangen hat, sich zu lösen. Kurz darauf darf sich niemand mehr in der Forschungsstation aufhalten.

Bereits im Jahr 2017 hat die British Antarctic Survey beschlossen, die Zahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor Ort zu reduzieren und die Forschungsstation um einige Kilometer zu versetzen.

Und das allein, um jedes von einem Eisberg ausgehende Risiko zu vermeiden. Simon Garrod, der Leiter dieser damals ergriffenen Schritte, sagt mehr über die Mission des Forschungsdienstes:

Unsere Arbeit besteht jetzt darin, die Situation möglichst nahe zu verfolgen und abzuschätzen, welche möglichen Auswirkungen diese Abspaltung auf den Rest des Brunt-Schelfeises haben wird.

Mehr Informationen und Bilder hierzu findet ihr in unserem Video am Artikelanfang. Jetzt heißt es abwarten, wie lange der losgelöste Eisberg wohl noch in der Antarktis "schwimmen" wird...

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