Eric Trump bei Geheim-Treffen: War der Sturm aufs Kapitol lange geplant?

Die Ermittlungen zu der tödlichen Erstürmung des Kapitols laufen und mittlerweile verdichten sich die Hinweise, dass die Aktion schon lange im Voraus geplant war. Eric Trump soll sogar darin verstrickt sein!

Eric Trump bei Geheim-Treffen: War der Sturm aufs Kapitol lange geplant?
© John Moore@Getty Images
Eric Trump bei Geheim-Treffen: War der Sturm aufs Kapitol lange geplant?

Am 06. Januar erstürmen Trump-Anhänger das US-Kapitol in Washington. Es kommt zu Ausschreitungen, bei denen fünf Menschen sterben. Donald Trump will sich keiner Schuld bewusst sein, doch immer mehr Hinweise lassen vermuten, dass der Sturm auf das Regierungsgebäude bereits lange geplant war.

Geheimes Treffen am Vorabend im Trump-Hotel

Ermittlungen haben ergeben, dass es am Vorabend des 06. Januar im Trump-Hotel zu einem geheimen Treffen gekommen ist. Daran sollen laut Beiträgen in den sozialen Netzwerken "etwa 15" Personen teilgenommen haben.

Unter ihnen sollen mehrere Senatoren, Donald Trump Junior, Eric Trump, der Anwalt Rudy Giuliani, Trumps ehemaliger Sicherheitsberater Mike Flynn, aber auch republikanische Trump-Anhänger wie Charles Herbster und Daniel Beck sowie der Exekutivdirektor der Republican Attorneys General Association, Adam Piper gewesen sein.

"Kampf für Gerechtigkeit und Wahrheit"

Daniel Beck, CEO des Textnachrichtendienstes Txtwire, veröffentlicht an dem besagten Abend ein Video, in dem er von dem Treffen berichtet und voller Vorfreude auf den kommenden Tag blickt. "Es wird ein großer Tag", erklärt er, "und viele große Dinge werden passieren".

Auch der Republikaner, Charles Herbster, berichtet in einem mittlerweile gelöschten Facebook-Beitrag von dem Treffen, bei dem es um den "Kampf für Gerechtigkeit und Wahrheit" ginge. Dazu postet er eine Liste der Teilnehmer und erklärt:

Diese treuen Diener der Freiheit brauchen unsere Gebete genauso wie der US-Kongress. Morgen, auf dem Capitol Hill, werden sie die Stimmen der Wahlleute aus jedem Staat zertifizieren. Diese gemeinsame Sitzung ist die letzte Chance unserer Kongressmitglieder, Einspruch gegen den weitreichenden Wahlbetrug einzulegen, der am 3. November passierte.

Von langer Hand geplant

Vor allem Adam Piper und Mike Flynn stehen bei den Ermittlern unter Verdacht, da sie direkten Kontakt zu Personen hatten, die am 6. Januar den Sturm auf das Kapitol angeleitet haben. Der Washington Post zufolge stehen diesbezüglich insbesondere drei US-Militär-Veteranen im Visier der Ermittlungen.

Donnovan Ray Crowl, Thomas E. Caldwell und Jessica Marie Watkins sollen bereits im letzten Jahr begonnen haben, die Erstürmung des Kapitols zu planen. Dafür sollen in mehreren Bundesstaaten Trainings absolviert, Leute angeworben, Waffen und die Anreise von Anhängern nach Washington organisiert worden sein.

Den drei Veteranen drohen nun 20 Jahre Haft. Ob die Ermittlungen in ihrem Fall mehr Hinweise dazu liefern, inwiefern der Sturm auf das Kapitol auch von Vertrauten Donald Trumps lange Zeit geplant war, bleibt abzuwarten.

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