Boateng muss 1,8 Millionen Euro zahlen: Staatsanwaltschaft prüft Berufung

Jérôme Boateng musste sich wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung vor Gericht verantworten. Bereits am ersten Prozesstag wurde ein Urteil gesprochen.

Boateng muss 1,8 Millionen Euro zahlen: Staatsanwaltschaft prüft Berufung
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Boateng muss 1,8 Millionen Euro zahlen: Staatsanwaltschaft prüft Berufung

Jérôme Boatengs Name ist gerade in aller Munde, denn das Medienaufgebot am Gericht in München ist riesig - dabei dürfen nur eine Hand voll Medienvertreter:innen den Prozess live im Gericht verfolgen.

Vor Gericht

Gestern, am Donnerstag, startet der Prozess gegen Jérôme Boateng. Er wurde von seiner Ex-Freundin (der Mutter seiner Kinder), wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung angezeigt. Boateng weist jegliche Schuld von sich.

Gestern vor Prozessbeginn ist noch vollkommen unklar gewesen, wie viele Verhandlungstage es geben wird und ob sich die beiden Parteien mehrfach im Gericht einfinden müssen. Dann die Nachricht: Noch am selben Tag fällt das Urteil.

1,8 Millionen

Jérôme Boateng wird zu 60 Tagessätzen à 30.000 Euro verurteilt und damit in allen Anklagepunkten für schuldig befunden. Insgesamt kommt so eine Summe von 1,8 Millionen Euro zustande. Bei dieser Summe handelt es sich um die höchstmögliche Geldstrafe, die verhängt werden kann.

1,8 Millionen Euro ist eine ganze Menge Geld, allerdings wird das Vermögen des Profi-Fußballers auf rund 30 Millionen Euro geschätzt. Ihm bleibt also noch eine stattliche Summe seines Vermögens erhalten.

Staatsanwaltschaft fordert höhere Strafe

Mit der Geldstrafe hat Boateng noch einmal Glück gehabt, denn die Staatsanwaltschaft hat 1 Jahr und 6 Monate auf Bewährung gefordert. Und noch mehr Glück im Unglück: Ab 90 Tagessätzen gilt man als vorbestraft, Boateng hat lediglich 60 Tagessätze bekommen und entgeht damit einer Vorstrafe.

Der Staatsanwaltschaft scheint das Urteil zu milde zu sein, denn wie gerade erst bekannt wurde, prüft sie, ob sie Berufung gegen das Urteil einlegen wird. Die Sprecherin Anne Leiding sagt dazu am Freitag:

Wir prüfen derzeit, ob wir Rechtsmittel ergreifen.
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