Diogenes-Syndrom: Symptome, Behandlung, wer ist betroffen?

Das Diogenes-Syndrom ist eine psychische Störung. Sie führt zu mangelnder Körperhygiene und einem zwanghaften Ansammeln von Gegenständen und Abfall.

Diogenes-Syndrom: Symptome, Behandlung, wer ist betroffen?
©
Diogenes-Syndrom: Symptome, Behandlung, wer ist betroffen?

Was ist das Diogenes-Syndrom?

Beim Diogenes-Syndrom handelt es sich um eine Verhaltensstörung. Die betroffene Person leidet unter zwei miteinander zusammenhängenden Störungen: (1) An einer extremen Vernachlässigung der Körperhygiene und des Lebensumfelds und (2) an einem Messie-Syndrom, welches zu den zwanghaften Verhaltensstörungen gehört und das krankhafte Horten von Gegenständen und Abfällen impliziert.

Bei Personen mit Diogenes-Syndrom ist der Wohnraum in einem überaus unhygienischen Zustand. Das übermäßige Horten von Gegenständen aller Art, das Ausbleiben der Reinigung des Wohnraums, die Anwesenheit von verdorbenen Lebensmittel, von Abfällen und manchmal sogar von Exkrementen, mit denen der Boden übersät ist, führen zu ekelerregenden Gerüchen. Die betroffenen Personen werden von der Ansammlung von Abfällen und Gegenständen überwältigt und können sich in manchen Fällen kaum noch in ihrer Wohnung bewegen.

Wer kann vom Diogenes-Syndrom betroffen sein?

Das Diogenes-Syndrom kann alle sozialen Schichten gleichermaßen betreffen. Die sozio-ökonomische Situation der betreffenden Person hat keinerlei Auswirkungen. Manche Personen mit diesem Syndrom haben ein sehr gutes Einkommen und sind beruflich in einer guten Position. Studien haben gezeigt, dass weder die finanziellen Ressourcen, noch die Art des Berufs beim Ausbrechen dieser Krankheit eine Rolle spielen. Das Diogenes-Syndrom tritt bei Bedürftigen, die in einer kleinen Wohnung leben, ebenso auf wie bei wohlhabenden Menschen, die in einem großen Haus wohnen.

Das Diogenes-Syndrom kann auch junge Menschen betreffen. Doch meist sind Personen im Alter von über 60 Jahren betroffen, insbesondere Menschen zwischen 70 und 80 Jahren. Frauen erkranken häufiger am Diogenes-Syndrom als Männer. Dieser Unterschied zwischen den Geschlechtern kann dadurch erklärt werden, dass die Lebenserwartung von Frauen höher liegt als bei Männern.

In 75% der Fälle sind Menschen vom Diogenes-Syndrom betroffen, die allein leben. Bei einem großen Teil dieser Fälle handelt es sich um verwitwete Frauen. Nur 10% der betroffenen Personen leben mit einem Partner zusammen. Oft tritt das Diogenes-Syndrom infolge eines existentiellen oder sozialen Bruchs auf (Tod einer Angehörigen, Trauer, Verlust des Arbeitsplatzes, des sozialen Status, etc.).

Diogenes-Syndroms: Symptome

Die Diagnose des Diogenes-Syndroms kann sich schwierig gestalten, da die betroffene Person manchmal eine akzeptable Körperhygiene hat, während ihre Wohnung in einem absolut mangelhaften hygienischen Zustand ist. In diesen Fällen wird die Krankheit vor allem von Personen aus dem Lebensumfeld des oder der Betroffenen oder durch die Familie signalisiert und kann nach einer Besichtigung des Wohnraums festgestellt werden.

Die Symptome des Diogenes-Syndroms umfassen:

- Eine Vernachlässigung der Körperhygiene und/oder der Sauberkeit des Wohnraums

- Ein zwanghaftes Horten von Gegenständen oder eine Tendenz dazu, alles und nichts zu sammeln

- Soziale Isolation

- Ein Ausblenden der Realität und die Abwesenheit von Scham bezüglich der Lebensbedingungen

- Ein Ablehnen jeglicher Hilfe von außen

Diogenes-Syndrom: Behandlung

In der Regel lehnen Personen mit Diogenes-Syndrom jegliche Hilfe von außen ab und wollen nicht zugeben, dass sie ein Problem haben. Die Betreuung kann sich daher schwierig gestalten.

Nachdem der Wohnraum der betreffenden Person gereinigt wurde, kommt Sozialdiensten und Vereinen eine Begleitrolle zu, vor allem dabei, die Person beim erneuten Aufbau sozialer Kontakte zu unterstützen, aber auch dabei, sie davor zu schützen, wieder der Tendenz zum Horten von Gegenständen zu verfallen. In manchen Fällen ist psychiatrische Hilfe erforderlich.

Reye-Syndrom: Symptome, Ursachen, Behandlung Reye-Syndrom: Symptome, Ursachen, Behandlung