Nach 300 Tagen Krankenhaus: "Kränkster" Covid-Patient lernt wieder sprechen und gehen

Nach 300 Tagen wird ein 40-jähriger Mann aus Bexley im Süden Londons aus dem Krankenhaus entlassen, nachdem er an COVID-19 erkrankt war.

Covid-Patient lernt sprechen und gehen
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Covid-Patient lernt sprechen und gehen

Der zweifache Familienvater Andrew Watts muss wieder laufen und sprechen lernen, nachdem er fast zehn Monate lang mit einer schweren, durch COVID-19 verursachten Lungenentzündung um sein Leben gekämpft hat.

"Einer der kränksten COVID-Patienten"

Als der Mann an Weihnachten 2020 in das Krankenhaus Queen Elizabeth Hospital eingeliefert wird, verschlechtert sich sein Gesundheitszustand rapide, so dass er auf der Intensivstation an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden muss.

Der Mann, der von den Ärzten als "einer der kränksten COVID-Patienten" bezeichnet wird, die jemals in das Krankenhaus eingeliefert wurden, ist aufgrund eines Lungenkollapses mehrmals dem Tod nahe. Er erklärt:

Eine Woche vor Weihnachten 2020 begann ich mich krank zu fühlen. Ich aß nicht und verlor an Gewicht, aber ich dachte, es sei nur die Angst, die mir zu schaffen machte. Als ich mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurde, sprach ich zunächst gut auf die Behandlung an, aber dann begann mein Sauerstoffgehalt zu sinken.

Weiters erzählt er:

Ich wurde zu einer CT-Untersuchung gebracht, und da wurde mir gesagt, dass ich einen Pneuomothorax habe, also einen Riss in der Lunge.

Erst im Juni 2021 wird Watts auch das Beatmungsgerät entfernt und er beginnt wieder selbständig zu atmen. Von diesem Zeitpunkt an erholt er sich allmählich, bis er schließlich gesund genug ist, um aus dem Krankenhaus entlassen zu werden.

Ein COVID- und Krebsüberlebender

Der Taxifahrer verriet auch, dass er kurz vor seiner Erkrankung an dem Coronavirus eine Krebserkrankung überwunden hatte. Seine Widerstandsfähigkeit während seines Kampfes gegen den Krebs gab ihm das nötige Rüstzeug, um es mit Long-COVID aufzunehmen, wie er erklärt:

Es war sehr schwer, positiv zu bleiben. Aber ich erinnerte mich daran, wie mir während meiner Chemotherapie gesagt wurde, ich solle nach vorne schauen, mir kleine Ziele setzen und wenn ich sie erreicht hatte, mir ein weiteres Ziel setzen. Das habe ich dann auch getan.

Abschließend fügt er hinzu:

Nach Hause zu kommen ist ein großes Ziel, aber das ist nur der Anfang eines weiteren Weges in meiner Genesung. Ich habe erst vor vier Wochen mit dem Laufen begonnen, und mein nächstes Ziel ist es, bis Weihnachten zur Schule meines Sohnes und zurück zu laufen.
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