WHO: Die Mischung von zwei Impfstoffen ist "ein gefährlicher Trend"

Die Weltgesundheitsorganisation warnt davor, unterschiedliche Impfstoffe miteinander zu kombinieren. Bisher fehle es an wissenschaftlichen Belegen.

WHO: Zwei Impfstoffe zu mischen ist "ein gefährlicher Trend"
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WHO: Zwei Impfstoffe zu mischen ist "ein gefährlicher Trend"

Viele Länder, in denen die Covid-Fallzahlen aktuell wieder steigen, haben begonnen, Impfstoffe miteinander zu kombinieren, um die Impfkampagne schnellstmöglich voranzutreiben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht sich gegen diesen Trend aus, nachdem Thailand angekündigt hat, Bürgerinnen und Bürger zuerst mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac und anschließend mit AstraZeneca zu impfen.

Mangelnder Kenntnisstand

Thailand erlebt mit 7.000 Neuinfektionen pro Tag aktuell die höchste Fallrate seit dem Ausbruch der Pandemie. Man geht davon aus, dass die Zahlen in den kommenden Wochen noch weiter ansteigen werden.

Und so versucht das Land verzweifelt, so viele Menschen wie möglich zu impfen, indem man dort Impfstoffe miteinander kombiniert. Laut der WHO ist der Kenntnisstand zu diesem Verfahren allerdings noch zu gering.

Um es für sicher erklären zu können, fehlen Belege. Die leitende Wissenschaftlerin der WHO, Dr. Soumya Swaminathan, erklärt in einer Mitteilung am Montag:

Es ist ein etwas gefährlicher Trend. Zum Kombinieren der Impfungen haben wir noch keine Daten oder Nachweise.

Sie fügt hinzu:

Es wird eine chaotische Situation in den Ländern entstehen, wenn die Bürgerinnen und Bürger anfangen zu entscheiden, wann und wer, die zweite, dritte oder vierte Dosis bekommt.

Impfungen kombinieren

Obwohl es ein guter Ansatz sein mag, erklärt Dr. Swaminathan, dass die Studien dazu noch laufen und es bislang lediglich Daten für die Kombination von AstraZeneca und Biontech gibt.

Auch Kanada verkündet im vergangenen Monat, dass die Bürgerinnen und Bürger mit einer Kombination aus AstraZeneca und Biontech geimpft würden.

Zuvor hatte der Nationale Beratungsausschuss für Immunisierung erklärt, dass Menschen, die als erste Dosis AstraZeneca erhalten haben, als zweite Dosis Biontech oder Moderna bekommen könnten. Die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Dr. Shelley Deeks, erklärt:

Neue Studienergebnisse zeigen, dass die Immunantwort besser ist, wenn auf die erste Dosis mit AstraZeneca eine zweite Dosis mRNA-Impfstoff folgt.

Länder auf der ganzen Welt, darunter auch Deutschland, haben bereits Kombi-Impfungen, insbesondere für jüngere Generationen durchgeführt.

Infolge der Thrombose-Fälle wurde jungen Menschen, die ihre erste AstraZeneca-Impfung erhalten haben Biontech oder Moderna als Zweitimpfung angeboten.

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