Corona-Behandlung: Impfverweigerer müssen möglicherweise bald selbst zahlen

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ist die Sieben-Tage-Inzidenz mit einem Wert von 399,8 seit heute auf Rekordniveau. Angesichts der steigenden Corona-Fälle fordern Berlins Kassenärzte jetzt ein besonders hartes Durchgreifen: Ungeimpfte sollen sich im Falle einer Ansteckung an den Kosten ihrer Behandlung beteiligen.

Müssen Impfverweigerer bald zahlen?
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Müssen Impfverweigerer bald zahlen?

Es gibt bereits Expert:innen, die fordern, dass Ungeimpften aufgrund ihrer schlechteren Überlebenschancen ein Bett auf der Intenstivstation verweigert werden sollte. In eine ähnliche Bresche schlägt nun die Kassenärztliche Vereinigung Berlin.

Der Druck auf Ungeimpfte wächst

Der Versuch, die Menschen dort zu packen, wo es besonders weh tut, ist keine neue Idee. Bereits im Oktober müssen Impfverweigerer selbst für die Kosten ihres Coronatests aufkommen. Mittlerweile haben deutsche Bürger:innen aber wieder Anspruch auf einen kostenlosen Test pro Woche.

Auch die Berliner Kassenärzte möchten Ungeimpfte demnächst selbst zur Kasse zu bitten. Wer ohne Impfung mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus liege, solle sich an den Kosten für die Behandlung beteiligen. In einer Pressemitteilung schreiben die Mediziner:innen:

Dies kann entweder über eine Eigenbeteiligung oder über einen Aufschlag auf den Kassenbeitrag erfolgen. Die Einnahmen könnten den Pflegekräften im stationären Bereich und den Medizinischen Fachangestellten in der ambulanten Versorgung zugutekommen. Der hohe Anteil der Menschen, die noch nicht geimpft sind, werden uns sonst in eine Katastrophe führen und unser Gesundheitssystem in einem Maße überlasten, wie wir es bisher nicht kennengelernt haben. Mit einer Impfpflicht allein kommen wir hier nicht mehr weiter.

Ärzt:innen bislang gegen Impfpflicht

Ganz gegen eine Impfpflicht sprechen sich die Ärzt:innen dann aber doch nicht aus. Neben der Eigenbeteiligung sei eine Impfpflicht durchaus von Vorteil und auch ein bundesweiter Lockdown, der allerdings nur Ungeimpfte betreffen würde, könne dazu beitragen, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen:

Weil sich 13 Millionen Menschen in unserem Land nicht impfen möchten, leiden vor allem die Kinder, Jugendlichen, jungen Menschen in Ausbildung, aber auch ältere und gefährdete Menschen. So kann es nicht weitergehen. Die Zeit für eine Impfpflicht ist gekommen. Diese sollte aber nicht nur auf dem Papier stehen, sondern bei Missachtung spürbare Konsequenzen nach sich ziehen.
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