Ungarn empört mit Urteil gegen Coca Cola wegen Pro-LGBT-Kampagne

Rückschrittlicher geht es nicht: Die Politik erachtet die Werbekampagne von Coca Cola, die homosexuelle Pärchen in Szene setzt, für "provozierend" und verbannt sie aus dem Land. Die Zeitschrift GayTimes berichtet, dass die Marke eine Strafe zahlen muss.

Ungarn straft Coca Cola ab für ihre Pro-LGTB-Werbung
© cocacolahu @ Facebook
Ungarn straft Coca Cola ab für ihre Pro-LGTB-Werbung

Zwei gleichgeschlechtliche Paare, die eine Flasche Coca Cola teilen, darunter der Slogan "Zero Zucker, Zero Vorurteile". Diese Pro-LGBT-Kampagne sorgt im konservativen Ungarn Viktor Orbans für Aufregung.

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Posted by Coca-Cola on Sunday, August 4, 2019

"Zum Schutz von Kindern und Minderjährigen"

Diese Kampagne wird nun "zum Schutz von Kindern und Minderjährigen" verbannt und das Unternehmen zu einer Strafzahlung in Höhe von 500.000 ungarischen Forint, also etwa 1.500 Euro, verurteilt.

In einem Brief beschuldigt die ungarische Verbraucherschutzbehörde die Marke, gegen das Gesetz über die Werbung zu verstoßen. Coca Cola muss "jegliche Werbung unterlassen, die die körperliche, geistige, emotionale und moralische Entwicklung von Kindern und Minderjährigen beeinträchtigen kann".

Doch die Marke gibt nicht auf - sie möchte diese Geldstrafe anfechten. In einer Mitteilung, von der die britische Zeitschrift GayTimes berichtet, betont sie nochmals ihr Engagement für mehr LGBT-Rechte.

Plakate in ganz Budapest

Die Werbeplakate sind im August dieses Jahres anlässlich des Musikfestivals Sziget in den Straßen und U-Bahn-Stationen von Budapest zu sehen. Es ist wenig verwunderlich, dass dies zu einem Aufbegehren seitens der machthabenden politischen Partei Fidesz geführt hat.

Abgeordnete rufen zum Boykott der Marke auf und in einer Petition wird die sofortige Rücknahme der Plakate gefordert. Damit verstärken sie die Ausgrenzung:

Wir bitten um Hilfe, um die Plakate so schnell wie möglich zu entfernen und die homosexuelle Lobby auszubremsen, die es auf unsere Kinder, Familien und unsere Gesellschaft in ihrer Gesamtheit abgesehen hat.

Coca Cola verteidigt jedoch seine Kampagne und erklärt in einer Pressemitteilung, dass alle "ein Recht auf Liebe" haben. Dies ist umso wichtiger in einem Land, wo das Thema Homosexualität ein großes Tabu darstellt. Dies zeigt auch ein Fall eines Mannes aus Russland, der aus Scham für seine sexuelle Orientierung, Apple die Schuld zuweist. Umso wichtiger ist es dafür öffentlich einzustehen, wie es dieser Mann in den USA mit seinem viral gewordenen Foto zeigt.

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