HIV: Großbritannien auf dem Weg zur vollständigen Ausrottung des Virus bis 2030

Einer neuen Studie zufolge könnte England in den nächsten acht Jahren schaffen, die Übertragung von HIV zu unterbinden und die AIDS-Epidemie beenden.

HIV könnte bis 2030 ausgerottet sein
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HIV könnte bis 2030 ausgerottet sein

Die vom Medical Research Council und Public Health England (PHE) erhobenen Daten ergeben, dass England auf dem besten Weg ist, bis 2025 95 % aller HIV-Infizierten zu diagnostizieren. Dies würde die Chancen, das Virus bis zum Jahr 2030 auszurotten, deutlich erhöhen.

Berichten zufolge ist die Zahl der Menschen mit einer HIV-Diagnose im Alter von 15 bis 74 Jahren in Großbritannien von 83.500 im Jahr 2013 auf 92.800 im Jahr 2019 gestiegen.

Die Zahlen sinken

Obwohl der Anstieg beträchtlich zu sein scheint, bedeutet dies lediglich, dass sich mehr Menschen testen lassen und weniger Menschen unwissentlich mit dem Virus leben.

Außerdem werden derzeit 98 Prozent der Menschen, die mit dem Virus leben, behandelt. 97 Prozent dieser Menschen können das Virus aufgrund ihrer geringen Viruslast nicht mehr übertragen. Dr. Valerie Delpech, Leiterin des HIV-Teams bei PHE, erklärt diesbezüglich:

Diese Untersuchung ist eine gute Nachricht und zeigt, dass die Kombinationsprävention, insbesondere HIV-Tests und frühzeitige Behandlung, in England funktioniert.

Sie präzisiert, dass die zunehmende Zugänglichkeit und Nutzung der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) bei denjenigen, die ein höheres Infektionsrisiko haben, sich positiv auf Englands Maßnahmen zur Beendigung der Übertragung des Virus ausgewirkt hat.

Auch Heterosexuelle sind gefährdet

Doch nicht nur Männer, die Sex mit anderen Männern haben, sind gefährdet. PrEP ist ein antivirales Medikament, das HIV-negative Menschen vor und nach dem Sex einnehmen.

Dieses Medikament reduziert das Risiko, sich mit dem Virus anzustecken, um 99 Prozent. Die Bemühungen zur HIV-Bekämpfung in Großbritannien tragen durchaus Früchte.

Doch Dr. Delpech ist der Ansicht, dass die größte Aufgabe nach wie vor in der Aufklärung Heterosexueller besteht, die sich nicht für das Risiko einer Infektion mit dem Virus interessieren. Sie erklärt:

Vorrangig muss sichergestellt werden, dass allen Besuchern von Kliniken für sexuelle Gesundheit ein HIV-Test angeboten und nahegelegt wird, unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit, und nicht nur den 73 Prozent, die sich derzeit testen lassen.

Auch im Zuge der Corona-Pandemie hat die Ausbreitung des HIV-Virus beunruhigende Ausmaße angenommen.

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