Jäger essen Wildschweinfleisch und lösen beinahe nächste Pandemie aus

Zwei Jäger aus dem Süden Frankreichs essen Wildschweinfleisch. Das Problem daran: Unkontrolliert und zu wenig gegart, wird es ihnen beinahe zur Lebensgefahr. Noch schlimmer: Eine Pandemie könnte auf diese Weise auch ausgelöst werden.

Wildschwein
© Westend61@Getty Images
Wildschwein

Angesichts der aktuellen Gesundheitskrise scheinen sich die Sicherheitsvorkehrungen gegen Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden, zu verstärken und gleichzeitig gibt es immer mehr Warnungen vor potenziellen Epidemien.

Die Geschichte zweier Jäger aus Südfrankreich sorgt aktuell für Aufsehen. Die beiden hatten sich mit Trichinellose, einer parasitären Erkrankung, infiziert, nachdem sie rohes und unkontrolliertes Wildschweinfleisch gegessen hatten.

Was ist Trichinellose?

Die Trichinellose, auch Trichinose oder Trichinenkrankheit genannt, ist eine durch Parasiten vom Tier auf den Menschen übertragene Infektion. Diese kann durch den Konsum von rohem oder unzureichend gegartem Fleisch hervorgerufen werden.

Insbesondere davon betroffen sind Wildschwein-, Schweine- oder Pferdefleisch. Bei einer Infektion werden die Trichinella-Larven übertragen und der Wurm breitet sich im Körper aus.

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Wildfleisch am besten richtig durchgaren. Skitterphoto@Unsplash

Die Symptome von Trichinellose

Die Inkubationszeit von Trichinellose beträgt in der Regel zwei Tage, anschließend treten die ersten Symptome auf, diese sind vergleichbar mit Grippe-Symptomen: Fieber, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen.

Wenn Trichinellose nicht rechtzeitig erkannt wird, kann sie schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen. Dazu zählen Myalgie (Muskelschmerzen), Myokarditis (Herzinsuffizienz) oder Enzephalophatien (degenerative Veränderungen des Gehirns). Außerdem kann es zu neurologischen und muskulären Folgeerscheinungen kommen.

Ein echtes Risiko

Um einer Infektion mit Trichinellose vorzubeugen, sollte man darauf achten, das Fleisch bei mindestens 71 Grad zu garen. Außerdem ist vom Einfrieren in der heimischen Gefriertruhe abzuraten, da die Larven bei Temperaturen über minus 20 Grad mehrere Wochen überleben können.

Trichinellose ist in Deutschland relativ selten, nichtsdestotrotz wurden dem RKI zwischen 2001 und 2011 insgesamt 63 Fälle gemeldet. Häufig bleibt die Ursache unbekannt, doch viele Patienten stecken sich im Ausland beim Verzehr von tierischen Produkten an.

Ein besonderes Risiko stellt Schweinefleisch dar, doch auch Ratten, Hunde, Pferde, Katzen und Wildtiere können Wirte für die Parasiten sein. Daher sollte man besser auf Nummer sicher gehen und richtig durchbraten. Auch dieser Jäger erlebt sein blaues Wunder bei der Jagd.

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