Viel gelobtes Corona-Medikament Paxlovid wieder in der Kritik: "Ärzte nicht ausreichend informiert"

Das Medikament Paxlovid soll im Falle einer Ansteckung mit Covid-19 eigentlich dafür sorgen, dass ein schwerer Krankheitsverlauf vermieden wird. Die Einnahme kann für manche Menschen aber auch gefährlich werden kann.

Paxlovid, Gefahr, gefährlich, Nebenwirkung, tödlich
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Paxlovid, Gefahr, gefährlich, Nebenwirkung, tödlich

Wer Arzneimittel zu sich nimmt, sollte sich im Klaren darüber sein, dass deren Einnahme auch mit Nebenwirkungen verbunden sein kann (an denen zum Beispiel auch hohe Temperaturen schuld sein können). Im Falle von Paxlovid, das von Karl Lauterbach in der Vergangenheit immer wieder gelobt wurde, zeigt sich: Die Einnahme kann auch bei bestimmten Gruppen ein gewisses Risiko bergen.

"Noch unbekannte Nebenwirkungen"

Bereits Ende letzten Jahres schreibt die Stiftung Gesundheitswissen über das antivirale Präparat Folgendes:

Das Medikament hat Wechselwirkungen mit vielen Arzneimitteln. Es kann also die Wirkung anderer Medikamente schwächen oder aufheben. Es kann auch in Kombination mit anderen Arzneimitteln zu noch unbekannten Nebenwirkungen führen.

Auch in einer Fachinformation des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wird davor gewarnt, dass das Medikament nicht für alle Patientengruppen geeignet sei:

Paxlovid sollte nicht bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klasse C) angewendet werden. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Paxlovid bei Kindern und Jugendlichen im Alter unter 18 Jahren ist nicht erwiesen.

Insbesondere bei Immunsuppressiva ist Vorsicht angebracht

Laut Berliner Zeitung führten eben jene teils unbekannten Wechselwirkungen dazu, dass viele Ärzt:innen das Medikament nur zurückhaltend verschreiben. Jetzt wird aber von dem Pharmakovigilanzausschuss der EMA noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei gleichzeitiger Einnahme von Immunsuppressiva "lebensbedrohliche Gefahr" bestehe, so DAZ.online. Problematisch sei auch dass Ärzt:innen "trotz der Hinweise in Fachinformationen möglicherweise nicht ausreichend über die Gefahren informiert sind", wie die Berliner Zeitung zitiert.

Medikamente zur Immunsuppression kommen u. a. nach Transplantationen und bei Autoimmunerkrankungen (wie zum Beispiel Morbus Crohn) zum Einsatz.

Das National Institutes of Health (NIH) empfiehlt Mediziner:innen folgendes Vorgehen:

Vor der Verschreibung von Ritonavir-verstärktem Nirmatrelvir sollten Ärzt:innen die Begleitmedikamente des Patienten oder der Patientin, einschließlich rezeptfreier Medikamente, pflanzlicher Nahrungsergänzungsmittel und Freizeitdrogen, sorgfältig überprüfen, um mögliche Wechselwirkungen zwischen Medikamenten zu bewerten. Kliniker:innen sollten sowohl die potenziellen Vorteile einer Behandlung mit Ritonavir-verstärktem Nirmatrelvir als auch die potenziellen Risiken im Zusammenhang mit Arzneimittelwechselwirkungen berücksichtigen.

In Deutschland könnte zu Paxlovid auch ein Rote-Hand-Brief herausgegeben werden. Dabei handelt es sich um ein Informationsschreiben von Pharmaunternehmen welches an medizinische Fachkräfte ausgegeben wird und in dem auf mögliche neue Risiken und Nebenwirkungen hingewiesen wird. Eine Entscheidung dazu steht allerdings noch aus.

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Verwendete Quellen:

Stiftung Gesundheitswissen: Paxlovid: Wie wirksam und sicher ist das COVID-19-Medikament?

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: Fachinformation

Berliner Zeitung: Paxlovid: Warnung vor tödlichen Wechselwirkungen

DAZ.online: Paxlovid kann Nebenwirkungen von Immunsuppressiva verstärken!

NIH: Ritonavir-Boosted Nirmatrelvir (Paxlovid)

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