Für die Gesundheit: In Großbritannien kommt nicht mehr nur Wasser aus dem Hahn

Leitungswasser ist oft eine gute Alternative zu viel zu süßen Limonaden oder Säften und zudem noch viel preiswerter. Wer in Großbritannien jetzt seine Karaffe damit füllt, bekommt allerdings noch ein bisschen mehr in sein Glas als Wasser.

Die Briten scheinen in Sache Mundhygiene ein bisschen Hilfe zu brauchen
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Die Briten scheinen in Sache Mundhygiene ein bisschen Hilfe zu brauchen

Insbesondere an heißen Sommertagen kann ein kaltes Glas Wasser sehr erfrischend sein, ihr solltet davon nur nicht zu viel trinken. In Großbritannien dient Leitungswasser allerdings nicht nur dazu, den eigenen Durst zu löschen, sondern hat noch eine weitere, ganz spezielle Funktion.

Karies wird der Kampf angesagt

Eine schlechte Zahnhygiene innerhalb der Bevölkerung ist mit Sicherheit kein rein britisches Problem, jedoch ist das Land in seiner Problemlösung ein wenig kreativer als andere: Dem Leitungswasser wird laut Guardian nämlich in einigen Teilen Großbritanniens einfach Fluorid hinzugefügt.

Chris Whitty, Chief Medical Officer für ganz England, schätzt, dass sich die Fälle an Zahnfäule durch den Fluoridzusatz um zwischen 17 % und 28 % bei Kindern reduzieren würden. Insbesondere bei einkommensschwachen Familien, die von der Infektionskrankheit mehr betroffen sind als jede andere Bevölkerungsschicht, wird die Chance gesehen, eingreifen zu können, bevor es zu spät ist.

Keine gesundheitlichen Bedenken

Das Thema wird teilweise kontrovers diskutiert, es hat allerdings den Anschein, dass die Vorgehensweise gesundheitlich komplett unbedenklich ist. Zwar gibt es Gerüchte, dass die ionisierte Form des Fluors Krebs verursachen könne, allerdings gibt es dafür keinerlei Beweise.

Der NHS, die britische Gesundheitsbehörde, gibt dazu folgendes Statement ab:

Wie bei allen Dingen in der Medizin und im öffentlichen Gesundheitswesen gibt es ein ausgewogenes Verhältnis von Risiko und Nutzen. Zweifellos gibt es im Vereinigten Königreich ein Problem mit Karies. Die Fluoridbeigabe in Wasser kann dieses Problem reduzieren (…) Alles in allem gibt es starke wissenschaftliche Beweise dafür, dass die Fluoridbeigabe von Wasser eine wirksame Maßnahme im Bereich der öffentlichen Gesundheit ist, um die Häufigkeit von Karies zu reduzieren und die Verbesserung der Zahngesundheit in ganz Großbritannien zu verbessern. Es sollte als ergänzende Strategie gesehen werden, nicht als Ersatz für andere wirksame Methoden.

Es steht allerdings jeder Kreisverwaltung selbst frei, das Leitungswasser mit Fluorid zu versetzen oder sich dagegen zu entscheiden.

Da Karies wirklich fies ist, würden wir sagen: Einfach immer schön die Zähne putzen (allerdings nicht unter der Dusche, da es für die Gesundheit nicht ganz so zuträglich ist) und das Bonusheft beim Zahnarzt vollbekommen, dann solltet ihr auf der sicheren Seite sein!

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