Patient Zero: Eine TV-Dokumentation gibt neue Hinweise auf den Ursprung der Corona-Pandemie

Ein WHO-Ermittler legt neue Hinweise zu dem bereits lange gesuchten Patient Zero vor. Diese weisen entgegen anfänglicher Zweifel des von der WHO beauftragten Teams wieder auf die Labortheorie hin.

Mitarbeiter im Huo-Yan (Fire Eye) Labor in Wuhan, China
© Barcroft Media / Kontributor@Getty Images
Mitarbeiter im Huo-Yan (Fire Eye) Labor in Wuhan, China

Der Leiter des 13-köpfigen WHO-Teams Dr. Peter Ben Embarek befand die Theorie vor einigen Monaten noch als sehr unwahrscheinlich. Doch nun sagte der WHO-Mitarbeiter in einer Dokumentation, die auf dem dänischen Sender TV2 ausgestrahlt wurde,dassdas Virus doch einen Wissenschaftler oder Labormitarbeiter in Wuhan erstmalig infiziert haben könnte.

Ist der Patient Zero ein Labormitarbeiter?

Die besagte Person soll im Labor in Wuhan mit Fledermäusen gearbeitet haben. Im Rahmen der Dokumentation erklärte Dr. Ben Embarek:

Ein Mitarbeiter, der sich im Labor bei einer Probenentnahme infiziert hat, fällt unter eine der wahrscheinlichen Verdächtigen. Hier kann das Virus direkt von einer Fledermaus auf einen Menschen überspringen. Dann wäre der Patient Zero doch ein Labormitarbeiter statt eines x-beliebigen Dorfbewohners oder einer anderen Person, die regelmäßig Kontakt mit Fledermäusen hatte.

Der besagte Patient Zero soll sich auf die Probenentnahme von Fledermaus-basierten Coronaviren spezialisiert haben, die Sars-CoV-2 sehr ähnlich sind. Es wurde festgestellt, dass diese den engsten genetischen Verwandten des Covid-19-Virus darstellen. Der besagte Labormitarbeiter solle den Fledermäusen demnach Proben entnommen haben.

#lableak-Hypothese kontrovers diskutiert

Seit die Laborhypothese aufgestellt wurde, hat sie eine steile Karriere hingelegt. Auf die Frage hin, ob das chinesische Hochsicherheits-Labor eine Rolle bei den Ursprüngen des Virus gespielt haben könnte, weist China alle Anschuldigungen vehement zurück – ebenso wie das Labor – und einige führende Persönlichkeiten versuchten letztes Jahr, die #lableak-Hypothese als nichts anderes als eine "Verschwörungstheorie" abzutun.

Mit zunehmenden Indizien wird die Hypothese jedoch von Regierungen und Wissenschaftlern immer ernster genommen. Der dänische Wissenschaftler Dr. Embarek, der sich auf Lebensmittelsicherheit und Zoonosen spezialisiert hat, sagte gegenüber TV2, dass die Labortheorie erst 48 Stunden vor der Abreise des WHO-Teams aus China diskutiert wurde. "Es wurde bis zum Schluss diskutiert, ob es aufgenommen werden soll oder nicht", sagte er.

Statt wichtiger Dokumente nur eine Präsentation

Und während das WHO-Team das Wuhan Institute of Virology sowie das Wuhan Center for Disease Control and Prevention besuchte, wurden ihnen nicht die Daten zur Verfügung gestellt, die erforderlich gewesen wären, um ein angemessenes Urteil über die #lableak-Theorie zu fällen. Dr. Ben Embarek sagte hierzu gegenüber dem TV-Sender:

Wir haben keine Laborbücher oder andere Dokumente direkt aus dem Labor einsehen können. Man hielt eine Präsentation und dann haben wir darüber gesprochen und konnten die Fragen stellen, die wir stellen wollten, aber wir bekamen überhaupt keine Dokumente zu sehen.

Es ist nicht bekannt, ob die CDC in Wuhan Fledermäuse getestet hat, aber der dänische Wissenschaftler sagt, dass dies nicht bedeutet, dass sie die Viren nicht studiert und an ihnen gearbeitet haben. Und es ist bekannt, dass das Labor nur 500 Meter vom Fischmarkt entfernt ist, wo Covid-19 im Dezember 2019 erstmalig ausgebrochen ist.

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