Corona-Durchbruch: Dieser neue Impfstoff greift auch bei älteren Menschen

Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Oxford/AstraZeneca-Impfstoff eine stabile Immunantwort bei über 60-Jährigen hervorruft.

Hände halten Spritze
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Hände halten Spritze

Eine brandaktuelle Studie zeigt, dass ein weiterer Impfstoff, diesmal von Oxford und AstraZeneca besonders hohe Sicherheit für Personen in einem Alter von über 60 Jahren bietet.

Sicher für Ü55

Aus Daten früherer Studien geht hervor, dass dieser Impfstoff bei 99 Prozent der Probanden starke Immunreaktionen hervorruft. Außerdem konnten Ergebnisse von Juli widerlegt werden, die besagten, dass der Impfstoff nur für Menschen unter 55 Jahren sicher sei.

An der zweiten Testphase nahmen 560 Personen teil (darunter 240 im Alter von über 70 Jahren) und die Ergebnisse zeigten, dass der Impfstoff bei allen Altersgruppen wirkt. Innerhalb von 28 Tagen nach der ersten Dosis entwickeln die Probanden Antikörper, deren Anzahl nach der zweiten Impfung zunimmt.

Nebenwirkungen bei jungen Leuten

Allerdings kam es durch Impfung auch zu deutlich mehr Nebenwirkung als beim Placebo. Innerhalb der ersten Woche nach der Impfung klagten acht von zehn Probanden unter 55 über Schmerzen im Arm, in den Muskeln, Müdigkeit und Kopfschmerzen.

Diese Nebenwirkungen sind den Wissenschaftlern zufolge geringfügig und treten häufiger bei jungen Altersgruppen auf.

Besonders sicher für ältere Menschen

Für die zweite Testphase der Studie wurden die Probanden zuvor in Altersgruppen von 18-55, 56-69 und 70+ eingeteilt. Dabei zeigte sich, dass der Impfstoff von älteren Altersgruppen besser angenommen wurde und zu weniger Nebenwirkungen führte.

Noch laufen die Versuche, doch die Ergebnisse sind bereits vielversprechend. Großbritannien hat schon 100 Millionen Dosen des Impfstoffes vorbestellt und wenn es sich als wirksam herausstellt, könnte damit die Mehrheit der Bevölkerung geschützt werden.

Impfstoffe für ältere Menschen wichtiger

Vorerst haben Impfstoffe für ältere Menschen allgemein Vorrang, da bei ihnen das Risiko schwerer gesundheitlicher Beschwerden größer ist, genau wie das Sterberisiko infolge einer Corona-Infektion. Dr. Gillies O'Bryan-Tear vom Institut für pharmazeutische Medizin erklärt:

Die Alterung des Immunsystems bei älteren Menschen kann zu einer geringeren Wirksamkeit der Impfung führen. Das ist daher von Bedeutung, da die Sterberate von Covid bei älteren Menschen höher ist.
Dies zeigt sich daran, dass die älteren Menschen bei der aktuellen Studie weniger Reaktionen auf die Impfung gezeigt haben – weniger Fieber, weniger Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle – doch erfreulicher Weise war die Immunantwort bei älteren Menschen nicht von der jüngerer Menschen zu unterscheiden. Das legt nahe, beweist jedoch nicht, dass der Schutz gegen die Krankheit für ältere und jüngere Menschen gleich ist.

Haben wir das Virus bald unter Kontrolle?

Es ist der dritte Impfstoff, der Schlagzeilen macht, nachdem bereits die Impfstoffe von Moderna und Pfizer/BioNtech Wirksamkeiten von knapp 95 Prozent versprechen. Allerdings steht der Oxford-Impfstoff noch in der Testphase, erste Ergebnisse zur Wirksamkeit werden frühestens in ein paar Wochen erwartet.

Alle drei Impfstoffe müssen zunächst die dritte Testphase durchlaufen, bevor sie verbreicht werden können. Doch die bisherigen Ergebnisse sind durchaus vielversprechend und so dürfen wir hoffen, dass wir die Ausbreitung von Covid-19 schon bald unter Kontrolle haben werden.

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