Chefarzt tröstet weinenden Patienten auf Intensivstation: Das Bild rührt alle Welt

Die Corona-Krise zwingt uns alle an unsere Grenzen, doch es sind vor allem die Ärzte und Pflegekräfte, die rund um die Uhr im Einsatz sind und Übermenschliches leisten. Aktuell geht ein Bild um die Welt, das einem durch Mark und Bein fährt.

Die Situation auf den Intensivstationen ist gerade zur Corona-Pandemie extrem schwierig.
© Go Nakamura@Getty Images
Die Situation auf den Intensivstationen ist gerade zur Corona-Pandemie extrem schwierig.

Ein Arzt in kompletter Sicherheitsmontur hält einen weinenden, älteren Patienten tröstend in den Armen. Der Anblick erschüttert und spiegelt doch nur wider, wie kritisch die aktuelle Lage tatsächlich ist. In kürzester Zeit verbreitet sich das Foto in den sozialen Medien und zieht eine Welle der Empathie nach sich.

Chefarzt tröstet Patienten

Das Bild zeigt Chefarzt Joseph Varon, der am United Memorial Medical Center in Houston als Intensivmediziner arbeitet. Gegenüber dem amerikanischen Sender CNN berichtet er von der Geschichte hinter diesem berührenden Foto. Dieses könnt ihr in unserem Video entdecken.

Es ist Thanksgiving und Joseph Varon hat selbst bereits 252 Tage auf der Corona-Intensivstation durchgearbeitet. Doch an diesem besonderen US-Feiertag fällt ihm ein älterer Patient auf. Der Mann versucht weinend, aus seinem Bett zu klettern und fleht Varon an: "Ich will bei meiner Frau sein."

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Fotograf Go Nakamura hält das rührende Bild fest - dieses könnt ihr im Video sehen.  Go Nakamura@Getty Images

Vereinsamte Patienten auf den Intensivstationen

Der Mann tut Varon unglaublich leid und er kann seinen Kummer nur zu gut nachempfinden. Im Einsatz auf der Intensivstation erlebt er solche Situationen täglich. Die Patienten leiden unter der Isolation. Sie haben keine richtigen menschlichen Kontakte und bekommen keine tröstende Nähe:

Sie sind in einem Zimmer, in das Leute nur in Raumanzügen kommen.

Varon berichtet, dass manche Patienten sogar versuchen, zu fliehen, weil sie die Isolation einfach nicht mehr aushalten. Denn die starken Hygienevorschriften zerren an der Psyche.

Traurig und berührend zugleich

Um dem alten Patienten etwas von seinem Kummer und seiner Einsamkeit am Thanksgiving-Tag zu nehmen, schließt ihn Joseph Varon tröstend in die Arme: "Ich habe mich sehr traurig gefühlt, so wie er."

Und diese Umarmung hilft mehr als alle Medizin – irgendwann hört der alte Mann auf zu weinen. Gegenüber Good Morning Britain berichtet Varon, dass der Patient mittlerweile genesen ist und noch in dieser Woche zurück nach Hause zu seiner Frau darf.

Zusammenhalt, Empathie und Disziplin

So positiv wie im Falle dieses Patienten geht es jedoch nicht immer aus, das weiß auch Chefarzt Joseph Varon. Umso weniger kann er es verstehen, wenn sich die Menschen nicht an die Hygieneregeln halten. Gegenüber CNN berichtet er:

Leute sind draußen in Bars, Restaurants, Einkaufszentren. Es ist verrückt. Die Leute hören nicht zu und enden dann auf meiner Intensivstation.

Diese Geschichte zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass wir in der aktuellen Pandemie füreinander da sind und gemeinsam an einem Strang ziehen, indem wir uns an die Hygiene- und Sicherheitsregeln halten, um diese Gesundheitskrise so schnell wie möglich zu überstehen.

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